Die Gewerkschaften kritisieren: In Hamburg leben rund 30.700 Menschen von Zeitarbeit - das sind noch mehr als in Berlin.

Hamburg. Hamburg hat nach Gewerkschaftsangaben im Vergleich zu den anderen deutschen Großstädten die meisten Leiharbeiter . Mit insgesamt 30.745 Leiharbeitern lag die Hansestadt im Jahr 2010 noch vor Berlin und Frankfurt am Main, wie der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Hamburg, Uwe Grund, sagte.

In Berlin seien 27.900 und in Frankfurt am Main 22.675 Menschen in Leiharbeitsverhältnissen beschäftigt. Der Gewerkschafter bezog sich bei seinen Angaben auf Erhebungen der Bundesagentur für Arbeit mit Stand vom Oktober 2010.

Die am stärksten vertretene Berufsgruppe unter den Leiharbeitern in Hamburg waren mit 5.589 Beschäftigten die Bürokräfte. Auf Platz zwei lagen mit 5.070 Personen die Hilfsarbeiter. Der überwiegende Teil der Leiharbeitskräfte waren Männer, laut DGB waren es im ersten Halbjahr 22.053. Dagegen gab es im gleichen Zeitraum nur 8.692 Frauen in Hamburg in Leiharbeitsverhältnissen.

Die Leiharbeit diene nicht mehr dazu, Produktionsspitzen abzubauen, sondern werde als „normales Beschäftigungsverhältnis missverstanden“, sagte Eckard Schulz von der IG Metall in Hamburg.

So seien im Bereich der Metall- und Elektroindustrie derzeit nur etwa 15 Prozent der Neueinstellungen unbefristet. Rund 43 Prozent der Neueinstellungen erfolgten über die Leiharbeit, und rund 42 Prozent seien befristete Arbeitsverhältnisse, sagte Scholz.