Der Hamburger Wirtschaftssenator Ian Karan (parteilos) will sicherstellen, dass Deutschland Einfluss auf EADS und Airbus behält.

Hamburg. Das Land Hamburg schaltet sich in die Diskussion um die Eigentümerstruktur des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS ein. Wirtschaftssenator Ian Karan (parteilos) macht sich im NDR dafür stark, möglicherweise zum Verkauf stehende Anteile in Deutschland zu halten.

„Wir müssen sicherstellen, dass Hamburg besonders wesentliche Teile vom Airbus produziert. Dafür ist es schon wichtig, dass wir bei EADS Einfluss haben“, sagte er laut Sender.

Hintergrund von Karans Äußerungen sind angebliche Bestrebungen des Autobauers Daimler, seine 15-prozentige Beteiligung an EADS zu verkaufen. Wie Frankreich besitzt Daimler 15 Prozent an der Airbus-Mutter EADS. Sollte sich Daimler zurückziehen, droht dieses Gleichgewicht zu kippen. Airbus ist mit einer großen Flugzeugfabrik einer der größten Arbeitgeber in Hamburg.

In der Bundesregierung gibt es nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ Überlegungen für einen Einstieg des Bundes bei EADS. Eine Beteiligung Hamburgs an einem Einstieg schloss Karan weitgehend aus: „Hamburg kann die Bundesregierung bitten, zu helfen, aber wir können selbst nicht viel machen“, sagte er laut Sender.

Hamburg hält über Umwege 0,75 Prozent der EADS-Anteile. Auch andere Bundesländer mit EADS-Fabriken wie Bayern, Niedersachsen, Bremen und Baden-Württemberg halten winzige EADS-Anteile.