Die S-Bahnen hatten wieder Verspätung. Im Hafen werden Eisbrecher eingesetzt

Hamburg. Überfüllte Busse, verspätete Züge und rund 30 abgesagte Flüge - auch gestern sorgte das extreme Winterwetter wieder für Behinderungen. Der Hafen ist ebenfalls betroffen, dort haben gestern vier Eisbrecher ihre Arbeit aufgenommen. "Die Schiffe sollen das Eis in Bewegung halten, damit es nicht zusammenfriert, sich auftürmt und Druck auf die Deiche ausübt", sagte Alexander Schwertner, Sprecher der Hamburg Port Authority. "Unser erstes Ziel ist der Hochwasserschutz." In zweiter Linie gehe es darum, den Schiffsverkehr sicherzustellen.

Auch im Nahverkehr gab es gestern wieder Behinderungen. Der Fahrplan der S-Bahnen geriet aus dem Takt, weil in der Station Reeperbahn gegen 9 Uhr ein Zug mit einem Antriebsschaden liegen geblieben war. Der Zug blockierte die Strecke, sodass zahlreiche andere S-Bahnen sich verspäteten: "Wir haben die nachfolgenden Züge zunächst umgeleitet. Der Triebwagenführer des defekten Zuges hat dann nach knapp einer Viertelstunde den Schaden selbst wieder behoben, sodass auch diese S-Bahn weiterfahren konnte", sagte Bahnsprecher Dirk Pohlmann.

Nach wie vor hakt es vor allem im Betrieb der S 3. Die Fahrgäste auf der Strecke zwischen Stade und Hamburg müssen bis auf Weiteres in Neugraben umsteigen. Im Fernverkehr kam es ebenfalls wieder zu zahlreichen Verspätungen von bis zu einer Stunde, einige Züge fielen aus.

Am Flughafen waren Tausende Reisende betroffen: 30 Flüge wurden bis zum Abend gestrichen. Es wurden vor allem Verbindungen nach Frankfurt und London abgesagt.

Bei der Hochbahn kam es laut Sprecher Christoph Kreienbaum zu keinen Verspätungen, aber vor allem die Busse seien sehr stark frequentiert gewesen. "Durch das Winterwetter steigen viele Autofahrer auf die öffentlichen Verkehrsmittel um. Deshalb rechnen wir auch mit einem Umsatzplus, weil jetzt deutlich mehr Einzelkarten gekauft werden", sagte Kreienbaum.

Hamburgs Autofahrer haben sich unterdessen offenbar langsam, aber sicher auf die Witterungsverhältnisse eingestellt. Die Polizei verzeichnete gestern nur noch wenige glättebedingte Unfälle. In Allermöhe verwechselte eine Autofahrerin beim Ausparken offenbar Gas und Bremse. Auf einem Supermarkt-Parkplatz schoss ihr Automatikwagen aus einer Parklücke, touchierte mehrere andere Fahrzeuge und rammte schließlich einen Gasverteiler. Die Frau wurde in ihrem Wagen eingeklemmt, erlitt vermutlich eine Wirbelsäulenverletzung.

Gestern Abend sperrte die Polizei kurzzeitig die Robert-Schumann-Brücke in Wandsbek. Grund: Auf der Brücke war es gegen 17 Uhr spiegelglatt geworden. Autos gerieten ins Rutschen. Die Stadtreinigung streute die Brücke mit Salz und Sand.