2009 beantragten in der Hansestadt 45,3 Prozent mehr als im Vorjahr einen Zuschuss zur Miete. Auch in Schleswig-Holstein gab es mehr Wohngeldempfänger.
Wiesbaden/Hamburg. Die Zahl der Haushalte im Norden, die Zuschüsse zur Miete bekommen, hat sich im vergangenen Jahr fast verdoppelt. In Hamburg stieg die Zahl 2009 gegenüber dem Vorjahr um 45,3 Prozent auf mehr als 17.600, teilte das Statistische Bundesamt mit Sitz in Wiesbaden am Donnerstag mit. Insgesamt erhalten damit 1,8 Prozent aller Privathaushalte in der Hansestadt Wohngeld.
In Schleswig-Holstein kletterte die Zahl im Vergleich zu Hamburg nur um 40 Prozent auf rund 33.500 Empfängerhaushalte. Dafür ist jedoch der Gesamtanteil an den Privathaushalten mit 2,4 Prozent deutlich größer. Den Statistiker zufolge ist der starke Zuwachs durch die Wohngeldreform von 2009 zu erklären.
Bundesweit erhielten 860.000 Haushalte einen Mietzuschuss und damit 47,2 Prozent mehr als 2008. Hinzu kommen 144.000 Haushalte, in denen Empfänger anderer staatlicher Leistungen mit Wohngeldberechtigten zusammen leben. Davon entfallen auf Hamburg 900 und auf Schleswig-Holstein 7600 Haushalte. Durchschnittlich liegt der Anspruch bei monatlich 125 Euro. Die Zuschüsse werden von Bund und Länder je zur Hälfte finanziert.
2009 gingen 1,56 Milliarden Euro und damit mehr als doppelt so viel wie 2008 an einkommensschwächere Haushalte. Mehr als jeder zweite Wohngeldempfänger wohnt allein. Im Mittel sind in den neuen Bundesländern doppelt so viele Haushalte auf das Geld angewiesen wie in den alten. In Mecklenburg-Vorpommern lag der Anteil an den privaten Haushalte bei 4,5 Prozent, in Sachsen bei 3,7 Prozent. Am seltensten nehmen die Bayern (1,4 Prozent) und Hessen (1,5 Prozent) Wohngeld in Anspruch.