Ein Kommentar von Berndt Röttger
Die Zeit drängt! Fast fünf Monate sind vergangen, seitdem der aus seiner Sicherungsverwahrung in Freiburg entlassene Sexualstraftäter Hans-Peter W. mit seiner Ankunft in Hamburg für Schlagzeilen - und bei vielen Menschen auch für Angst - sorgte. Nur noch wenige Tage dauert es, bis die ersten Schwerverbrecher in Hamburg aus der Sicherungsverwahrung entlassen werden. Und dennoch hat die Stadt nach wie vor keinen rechten Plan, wie sie künftig mit dem Problem umgehen will.
Immerhin werden die Straftäter nun besser auf die Entlassung vorbereitet, als es noch bei dem Freiburger Sexualstraftäter der Fall war. Doch nach wie vor gibt es keine Idee für eine geeignete Unterbringung der ehemaligen Sicherungsverwahrten. Nach wie vor wird provisorisch versucht mit einer personalintensiven und teuren Rund-um-die-Uhr-Bewachung für Sicherheit zu sorgen.
Noch gibt sich die Justizbehörde zuversichtlich und erklärt, dass es bis zur Entlassung des ersten Hamburger Straftäters eine Lösung geben werde. Wirklich beruhigend klingt das nicht. Über Monate hinweg hat die Behörde keine dauerhaft sichere Unterbringung für den Sexualstraftäter Hans-Peter W. präsentieren können. Und nun soll es innerhalb der nächsten maximal zwei Wochen die Erleuchtung geben? Schwer zu glauben.
Justiz- und Innenbehörde dürfen nicht länger auf erlösende Eingebungen aus Berlin oder anderen Bundesländern warten. Es muss endlich eine beruhigende Lösung her.