Die Worte Elbvertiefung und Verzögerung gehören mittlerweile zusammen wie Ebbe und Flut. 2002 wurde das Projekt beim Bund beantragt. Seitdem gibt es immer neue Wasserstandsmeldungen. Hafenunternehmen und Reedereien werden immer wieder besänftigt. Das mag manchmal berechtigt gewesen sein. Die nun drohende Verzögerung durch die Kommunalwahl in Niedersachsen ist es sicher nicht.
Wenn ein Staatssekretär des Bundes (!) aus "politischen Gründen" das Verfahren verschieben will, riskiert er aus Wahltaktik Jobs im Hafen und verschleiert die wahren Absichten. Enak Ferlemann ist offenbar mehr am Erfolg der CDU in seinem Heimatkreis Cuxhaven und Stade gelegen als am wirtschaftlichen Erfolg des größten Hafens der Republik. Für einen Staatssekretär des Bundesverkehrsministeriums ein seltsames Amtsverständnis.
Ähnlich peinlich aber ist das Gesprächsprotokoll für die Hamburger CDU. Einmal mehr deutet sich an, dass der Senat die nötige Elbvertiefung nicht aktiv vorantreibt, sondern eher Getriebener ist. Bürgermeister Christoph Ahlhaus hatte nach seiner Wahl zwar angekündigt, er werde die Elbvertiefung zur "Chefsache" machen. Offensichtlich reicht der Einfluss dieses Chefs aber nicht weit, jedenfalls nicht nach Berlin.