Die Idee wurde in New York geboren. Dort machte Manuela Maurer, 41 , ein soziales Praktikum und lernte das Projekt "Welpen hinter Gittern" kennen: Gefangene bilden junge Hunde aus, die anschließend behinderten Menschen helfen, ihr Leben besser zu meistern. Das war vor zehn Jahren.
Heute fährt die Sozialpädagogin fast täglich von ihrem Büro in der Nähe des Fernsehturms über die Elbe nach Hahnöfersand. In der dortigen Frauen-Vollzugsanstalt darf sich die Hamburgerin seit zwei Monaten ziemlich frei bewegen. Schließlich trifft sie, wenn man so will, die Hauptschuld daran, dass dort drei tapsige Vierbeiner auf die Ausbildung zum Blindenhund warten und den Anstaltsalltag durcheinanderwirbeln: Manuela Maurer ist die Initiatorin des bundesweit einmaligen Projekts. Hat es Erfolg, gehören womöglich bald auch in anderen Haftanstalten Welpen zum lebendigen Inventar.
Den Bedarf feststellen und dann ein maßgeschneidertes Programm entwickeln - so wollte Manuela Maurer im sozialen Bereich immer arbeiten. Nach ihrem Studium der Sozialpädagogik in Wiesbaden war es quasi folgerichtig, dass die fröhliche Optimistin bei der Hamburger Werbeagentur Kolle Rebbe landete. Und nach fünf Jahren wieder ging. Nun ist sie beides: Sozialarbeiterin und PR-Profi. "Zu jeweils 50 Prozent." Und wenn sie nicht mit jungen Hunden durchs Gefängnis tobt, fegt sie beim Stepptanzen übers Parkett.