Hamburg. Es waren dramatische Minuten auf dem Air-Berlin-Flug mit der Nummer AB 9333 von Palma de Mallorca nach Hamburg. Der Airbus A321, der aufgrund des Fluglotsenstreiks in Spanien erst mit acht Stunden Verspätung gestartet war, sollte gestern gegen 6.30 Uhr landen. Doch dichter Schneefall verhinderte dies, die Landebahn in Fuhlsbüttel musste zweimal geräumt werden. Das Flugzeug drehte fast 40 Minuten lang Warteschleifen, dann reichte der Sprit nur noch für 15 Minuten. An Bord habe nach dieser Durchsage des Kapitäns Todesangst geherrscht, berichten Fluggäste. "Es war ein Horrortrip", sagte der Gründer der Schuhhauskette Görtz, Ludwig Görtz, der ebenfalls an Bord war. Der Jet landete schließlich in Hannover. Doch viele der 189 Passagiere wollten nicht noch einmal ein Flugzeug besteigen. Mit dem Bus ging es zurück nach Hamburg.
Sowohl Air Berlin als auch die Flugsicherung beteuerten dagegen, dass keine Notlage vorgelegen habe. Es sei Vorschrift, dass ein Flugzeug nach 40 Minuten Wartezeit über dem Zielflughafen auf einen anderen Flughafen ausweichen müsse. Dafür gebe es auch immer genügend Treibstoff an Bord.
Wegen des Streiks in Spanien waren am Sonnabend am Flughafen Fuhlsbüttel insgesamt 31 Maschinen ausgefallen. Etwa 4300 Passagiere waren betroffen, die wie die AB-9333-Fluggäste erst nach stundenlanger Wartezeit gestern weiterfliegen konnten.