Ein Kommentar von Rainer Grünberg
Wie halten Sie's mit dem Leistungssport? Auf diese Frage hat in der selbst ernannten Sportstadt Hamburg in den vergangenen Jahren niemand eine überzeugende Antwort gefunden. Die fällt in der Tat schwer, weil Leistungssport, jener abseits der großen Arenen, ein grundlegendes Problem hat: Er kostet Geld. Viele Vereine überlegen es sich deshalb sehr genau, ihn mit allen Konsequenzen zu betreiben, ihn mit Mitgliedsbeiträgen anderer Abteilungen zu subventionieren. Nicht jeder Hobbysportler hat schließlich Verständnis dafür, dass andere mit seinem Geld auf Reisen gehen. Dass jetzt die Streichung der Fahrtkostenzuschüsse für Bundesligavereine in Hamburg auf der sportpolitischen Agenda steht, zeugt von dem Stellenwert, den der nicht professionelle Spitzenport in dieser Stadt weiterhin hat. Es ist ein geringer.
Das muss nicht bedauert, es sollte klargestellt werden. Was den meisten Mitspielern im Hamburger Sport fehlt, ist ein inhaltliches wie zeitliches Ziel und vor allem die Wegbeschreibung dorthin. Die Handelskammer hat sich jüngst in ihrem "Standpunkt Sport" zum Leistungssport und der Förderung von wenigen ausgesuchten Sportarten bekannt. Die Frage an die anderen Institutionen bleibt: Was soll wie in welchem Umfang unterstützt werden, was nicht? Die Streichung von Fahrtkostenzuschüssen macht nur dann einen Sinn, wenn dahinter ein Konzept und nicht nur der Zwang zum "Irgendwo müssen wir sparen" steckt.