Studie sagt starken Geburtenrückgang durch weniger Eltern voraus
Hamburg/Berlin. Deutschland schrumpft. Und das liegt zum einen an der rückläufigen Geburtenrate, die im Jahr 2009 bundesweit auf 1,36 Kinder pro Frau gesunken ist. Diese durchschnittliche Kinderzahl je Frau, die auch als zusammengefasste Geburtenziffer bezeichnet wird, wird zur Beschreibung des aktuellen Geburtenverhaltens herangezogen. Sie gibt an, wie viele Kinder eine Frau im Laufe ihres Leben bekommen würde, wenn ihr Geburtenverhalten so wäre wie das aller Frauen zwischen 15 und 49 Jahren im jeweils betrachteten Jahr.
Außerdem wird der Geburtenrückgang in Deutschland stärker als bislang angenommen durch die Abnahme der Elternjahrgänge beschleunigt. Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung ergab, dass die Anzahl der 22- bis 35-Jährigen bis zum Jahr 2025 um 1,15 Millionen Menschen zurückgehen wird.
Während der Anteil der Elternjahrgänge an der Gesamtbevölkerung in Deutschland von derzeit rund 82 Millionen Menschen im Jahr 2006 noch bei 16,8 Prozent (13,79 Millionen) lag, wird er laut Studie bis zum Jahr 2025 auf 15,7 Prozent (12,64 Millionen) sinken. Dieser Rückgang kann auch durch eine leichte Zunahme der Geburtenrate nicht ausgeglichen werden.
Gleichzeitig stieg von 2002 bis 2006 das durchschnittliche Geburtsalter kontinuierlich von 29,8 auf 30,1 Jahre an. Die höchsten Werte erzielten Hamburg, Baden-Württemberg, Bayern und Hessen. In diesen Bundesländern bekamen die Mütter im Alter von 30,6 bis 31 Jahren ihre Babys. Die Bertelsmann-Studie prognostiziert vor allem einen Bevölkerungsrückgang im ländlichen Raum. Ein Grund: die "Bildungswanderung" junger Menschen in städtische Regionen.