Das Quartett aus der Hansestadt musste sich im Finale Konkurrentin Edita geschlagen geben. Die Siegerin erhält einen Plattenvertrag bei Sony.
Hamburg. Sie haben es knapp verpasst geschafft. Die vier Hamburgerinnen, die vor fast drei Monaten in der Castingshow "X Factor" antraten, konnten sich im Finale der Liveshow gegen ihre Konkurrentin Edita Abdieski nicht durchsetzen. Mit verschiedenen Liedern und verschiedenen Kleidern überzeugten die vier Damen zwar die Jury um Sarah Connor, die Zuschauer an den Fernsehgeräten entschieden sich aber für die Kölnerin. „I've Come To Life" heißt der Siegersong, mit dem Edita nun die Charts stürmen dürfte. Abdieski, die im schweizerischen Bern geboren wurde und in Köln lebt, erhält zudem einen Plattenvertrag bei Sony Music. Der Privatsender Vox wird die Castingshow im kommenden Jahr mit einer zweiten Staffel fortsetzen, wie Moderator Jochen Schropp am Anfang des Finales verkündete.
An der Seite von Superstar Shakira brachte Big Soul das Publikum zum Überkochen. Die Sängerin aus Kolumbien ließ es sich nicht nehmen, das Finale der Show zu besuchen und mit den Mädels aus der Hansestadt gemeinsam zu performen. Edita durfte mit Schmusesänger Xavier Naidoo nichts. Der Mannheimer präsentierte zudem seine neue Single "Bitte hör nicht auf zu träumen".
Das Showformat „X Factor“ gibt es in über einem Dutzend Ländern, es wurde von Vox erstmals in Deutschland ausgetragen. Die bekannteste internationale Siegerin ist die britische Soulsängerin Leona Lewis. Ob es für Edita Abdieski, Spitzname „The Voice“, zu einer ähnlichen Karriere reicht, muss sich erst zeigen. Ihre erste Single ist ab sofort als Download erhältlich und kommt am Freitag auch als Single-CD in den Handel.
Mit den Dienstagabendshows vor dem Finale hatte Vox im Durchschnitt 2,15 Millionen Zuschauer, was einen guten Marktanteil von 7,0 Prozent bedeutete. In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen, die für den Privatsender besonders wichtig ist, lag der Marktanteil sogar bei 11,4 Prozent – deutlich mehr als der Senderschnitt. Die Jury aus Jazz-Trompeter Till Brönner, Pop-Sängerin Sarah Connor und Musikproduzent George Glueck fand im Finale nur lobende Worte für die Kandidaten, die tatsächlich überzeugende Auftritte hinlegten.
Abdieski sang zuerst den Song „Run“ von Leona Lewis, dann im Duett mit Xavier Naidoo dessen Lied „Wo willst du hin?“ und schließlich den Siegertitel „I've Come To Life“. Außerdem standen alle Top-9-Kandidaten der Show gemeinsam auf der Bühne und sangen „Back For Good“ von Take That.
Finalist Big Soul sind die vier Hamburgerinnen Nadine Stricker, 28, Alexandra Piskol, 32, Martina Plieger, 33, und Michelle Straubel, 35. Ihr Name ist Programm - die Sängerinnen sind nicht nur für ihre weiblichen Kurven, sondern auch für jede Menge Soul in der Stimme bekannt. Gegründet wurde Big Soul schon 2009 vor dem Fernseher, denn die vier Frauen trafen sich damals regelmäßig, um zusammen Castingshows zu gucken. Dabei entdeckten sie ihre gemeinsame Leidenschaft für die Musik und stellten fest: "Das können wir auch!" Regelmäßige Besuche in der Karaokebar Thai Oase auf St. Pauli und erste Auftritte beim Gospelfestival 2009 in Planten un Blomen, auf einem Weihnachtsmarkt und im Sommerprogramm des Spielbudenplatzes folgten.
Mit "X Factor" sei ein großer Traum in Erfüllung gegangen, schwärmten die Sängerinnen. "Sollten wir gewinnen, geht die Arbeit natürlich erst richtig los: Videodreh, ein Album aufnehmen - Wahnsinn! Wir hätten nie gedacht, dass wir es überhaupt ins Finale schaffen und so viele Menschen mit unseren Stimmen überzeugen", sagten die vier Hamburgerinnen bereits vor dem Finale. Am Ende reichte es nur zu Platz zwei.