Die Hafenverwaltungen von Bremen und Hamburg sollen verstärkt zusammenarbeiten
Wirtschaftssenator Ian Karan (parteilos), seit Ende August im Amt, sucht neue Wege zur Finanzierung des Hamburger Hafens. Schon der vorige Senat unter Bürgermeister Ole von Beust hatte eine engere Kooperation der Hamburger Port Authority mit den Hafenverwaltungen Bremens und Niedersachsens in die Wege geleitet. Die Wirtschaftsbehörde will nun bei einer Unternehmensberatung ein Gutachten in Auftrag geben, dass die Möglichkeiten zur Zusammenarbeit auslotet - sei es beim Materialeinkauf oder dem Einsatz von Ingenieuren.
Spekulationen darüber, dass die Hafenverwaltungen von Hamburg und Bremen letztlich sogar fusionieren könnten, weisen Insider zurück. Die Entwicklung der Häfen ist in beiden Städten ein Kernstück der regionalen Wirtschaftspolitik, eine Aufgabe der Eigenständigkeit ist politisch kaum vorstellbar - obwohl aus der Bundespolitik schon seit Jahren die Umsetzung eines "nationalen Hafenkonzepts" angemahnt wird, mit dem sich die wichtigsten deutschen Seehäfen Hamburg, Bremerhaven und künftig auch der neue Containerhafen Wilhelmshaven logistisch enger abstimmen sollen.
Die Grenzen der Kooperation setzt spätestens das Projekt Elbvertiefung
Gegen eine deutlich engere Kooperation der Hafenverwaltungen von Hamburg und Bremen spricht vor allem das derzeit wichtigste Projekt der Hamburger Hafenentwicklung. Die Vertiefung der Elbfahrrinne sollte bereits 2009 beginnen, nach mehreren Verzögerungen im Planungsverfahren wird nun wohl frühestens 2012 gebaggert.
Wäre Bremen allerdings in die Planungen an der Elbe mit involviert, würde das Projekt kaum wie vorgesehen umgesetzt. Denn beide Häfen - wie auch Bremens künftiger Partnerhafen Wilhelmshaven - ringen um die besten Bedingungen für den Zugang von Großcontainerschiffen. Auch Niedersachsens Regierung hat sich - mit dem Argument der Deichsicherheit - immer wieder gegen eine weitere Vertiefung der Elbe ausgesprochen. Branchenkenner sehen dahinter vor allem das Interesse, Wilhelmshaven als Tiefwasserhafen gegenüber Hamburg aufzuwerten.