Hamburg verändert sein Gesicht: In der Dekade von 1964 bis 1974 entstehen viele prägende Neubauten, von denen einige schon bald sehr umstritten sein werden. 1964 wird das Unilever-Haus fertig. Wie das Congress Centrum (1973), die City Nord (1967) und der Fernsehturm (1969) steht es für Funktionalität und Fortschrittsglauben. Auch die "Schwimmoper" (1973), die Köhlbrandbrücke und der neue Elbtunnel (1974) sind typische Bauten einer Zeit, in der man überzeugt war, technischer Fortschritt werde alle Probleme lösen.
Als langfristig problematischer erwiesen sich die großen Wohnungsbau-Projekte dieser Epoche, wie die Hochhausbauten am Osdorfer Born, in Steilshoop und Mümmelmannsberg. Zwar wurde das Ziel - moderne Wohnungen für viele - erreicht, die sozialen Probleme und die entstehende Anonymität aber unterschätzt.