Laut einer Umfrage gibt es mehr Firmen, die ihre Belegschaft aufstocken statt reduzieren wollten. Höhere Bereitschaft für Investitionen.

Hamburg. Der Konjunkturaufschwung in der Hamburger Wirtschaft hat sich nach Angaben der Handelskammer im dritten Quartal 2010 gefestigt. Die Unternehmen hätten zur gegenwärtigen und künftigen Geschäftslage sowie ihren Investitions- und Personalplanungen mehrheitlich positive Einschätzungen abgegeben, teilte die Kammer am Mittwoch in ihrem vierteljährlichen Konjunkturbarometer mit. Es gebe mehr Firmen, die ihre Belegschaft aufstocken statt reduzieren wollten. Investitionen sollen bei mehr als der Hälfte der Firmen in den Ersatzbedarf fließen. Der Geschäftsklimaindikator blieb im 3. Quartal verglichen mit dem Vorquartal mit 119,5 Punkten stabil.

Zu den aktuellen Zahlen:

Der Aufschwung in der Hamburger Wirtschaft hat sich im 3. Quartal diesen Jahres weiter stabilisiert. „Die befragten Unternehmen geben bei der Beurteilung der gegenwärtigen und künftigen Geschäftslage sowie bei den Investitions- und Personalplanungen mehrheitlich positive Einschätzungen ab“, sagte Hauptgeschäftsführer Hans-Jörg Schmidt-Trenz zu den Ergebnissen des vierteljährlichen Konjunkturbarometers. Der aktuelle Geschäftsklimaindikator, in den die Beurteilungen der gegenwärtigen Lage und der zukünftigen Entwicklung einfließen, liegt mit 119,5 Testpunkten leicht über dem entsprechenden Wert im vorherigen Quartal (119,3 Punkte). Damit habe sich das Geschäftsklima seit dem krisenbedingten Tief im 1. Quartal 2009 mit damals 72,3 Punkten kontinuierlich verbessert, so Schmidt-Trenz.

Mehr als jedes dritte der befragten Unternehmen (37,2 v. H.) bezeichnet die gegenwärtige Geschäftslage als „gut“, etwa jedes siebte Unternehmen (14,5 v. H.) als „schlecht“. Damit ist das Übergewicht der positiven gegenüber den negativen Stimmen im Vergleich zum 2. Quartal etwas größer geworden (von Saldo +20,1 auf +22,7).

Mit Blick auf die künftige Geschäftslage erwartet rund jedes dritte Unternehmen (29,7 v. H.) eine „eher günstigere Entwicklung“, 13,4 v. H. der Befragten gehen dagegen von einem „eher ungünstigeren“ Verlauf aus. Diese Einschätzung hat sich im Vergleich zum Vorquartal minimal verschlechtert. Als größtes Risiko stufen die Firmen die Inlandsnachfrage ein (50,6 v. H.). Zum dritten Mal in Folge ist die Investitionsbereitschaft angewachsen, der Saldo aus positiven und negativen Beurteilungen kletterte gegenüber dem vorigen Quartal von +5,3 auf +9,2. Als Hauptmotiv für die geplanten inländischen Investitionen nennt mehr als die Hälfte (54,2 v. H.) „Ersatzbedarf“. Die Zahl der Firmen überwiegt, die in den kommenden zwölf Monaten Personal aus- und nicht abbauen will (Saldo: +1,5; 2. Quartal: +6).

Auch positive Aussichten in Schleswig-Holstein

Das Konjunkturbarometer in Schleswig-Holstein steht ebenfalls weiter auf „schön“. Im dritten Quartal dieses Jahres stieg der Konjunkturklimaindex der Industrie- und Handelskammern das sechste Mal in Folge und erreichte 121 Punkte. Die Skala reicht von 0 bis 200. Der Index komme wieder in den Bereich der Boomjahre 2006 und 2007, teilte die IHK am Mittwoch weiter mit. „Mit der Festigung der Binnenkonjunktur hat der Konjunkturaufschwung in Schleswig-Holstein neben dem florierenden Exportgeschäft ein zweites Standbein bekommen“, kommentierte IHK-Präsident Christoph Andreas Leicht. Derzeit beurteilen 37,3 Prozent der mehr als 2000 befragten Unternehmen ihre Geschäftslage als gut (Vorquartal: 34,3), 48,4 Prozent als befriedigend (48,8) und 14,3 Prozent als schlecht (16,9).