Eine Glosse von Axel Tiedemann
Nun hat der Bürgermeister sein großes Sparpaket vorgelegt. Eine wunderbare Sache, einfach ein Vorbild zum Nachmachen: Das Sparen à la Ahlhaus werden wir daher jetzt zu Hause umsetzen. Erster Schritt: Den Kindern wird das Taschengeld gekürzt, und dem 85 Jahre alten Nachbarn knüpfen wir Geld fürs Rausbringen seiner Mülltonnen ab. Ein Service, den wir leichtsinnigerweise bisher nie berechnet haben.
Und für die weitere Finanzplanung kalkulieren wir einen Lottogewinn schon mal mit ein! Macht Ahlhaus ja auch so mit der Gewinnannahme für seine städtischen Unternehmen. Wird also schon stimmen.
Nach diesen wirklichen "Einschnitten" in den Familienetat bleibt aber noch Luft nach oben zum Sparen à la Ahlhaus. Nehmen wir das Beispiel der Kulturtaxe, die Hamburg künftig Touristen abnehmen will. Oma und Opa umsonst zu Besuch? Nein, die Zeiten sind jetzt vorbei. Ein Zwani pro Übernachtung muss schon drin sein.
Unser Bürgermeister sollte aber noch zulegen beim "Sparen". Warum eigentlich dürfen die Leute völlig kostenlos zum Schiffegucken an den Landungsbrücken spazieren gehen? Dazu ist ein Hafen viel zu teuer. Also: Das Gelände einzäunen und Eintritt verlangen ist das Gebot der Stunde. Schließlich muss gespart werden.
Nun, und was ist mit dem Segelboot für mich und dem Cabrio für meine Frau? Einsparen? Nein, macht Ahlhaus mit seiner Stadtbahn und Elbphilharmonie ja auch nicht. Außerdem war's schon beim Eheversprechen abgemacht worden. Das kann unangetastet bleiben - was der große Vorteil am Sparen à la Ahlhaus ist.