Ein Kommentar von Thomas Andre.
Frankfurt am Main kennt die Welt recht gut, wenn auch nur des Flughafens wegen. Düsseldorf auch, gilt ja als Modestadt, und Berlin, klar. Außerdem das gemütliche und trotzdem kultivierte München; das romantische und gut zu fotografierende Heidelberg. Und Hamburg? Ist eine Weltstadt, keine Frage, aber ein bisschen mehr Aura? Hat noch niemandem geschadet. Oder?
Vor diesem Hintergrund ist es ärgerlich, dass sich die Freie und Hansestadt, deren vermarktungstechnische Mängel in Sachen Kultur auch andernorts belegt sind, das Beatles-Jubiläum entgehen lässt. Sicher, die Angebote (Beatles-Touren, Beatlemania, vor allem aber: Bambi Kino) haben Charme, aber es ist doch bezeichnend, wie leicht hier, wieder einmal, eine Chance verschenkt wird. Schön und gut, dass in Behörde und Stadtmarketing zufrieden zur Kenntnis genommen wird, wenn sich ein Kamerateam von der BBC nach Hamburg verirrt und auch die "New York Times berichtet" (klein): Es mangelt augenscheinlich an unternehmerischem Mut. Dass die Veranstaltungen im Indra gerade nicht rückwärtsgewandt waren und Hamburgs Ruf als Musikmetropole festigten, ändert nichts an der Tatsache, dass eine Art Gala dem pophistorischen Jubiläum gerecht würde. Es wäre die große Feier, deren Stargast nur Paul McCartney sein kann. Dass der nur für eine Gage im hohen sechsstelligen Bereich zu haben ist, zahlt sich am Ende locker aus: durch die Aufmerksamkeit, die Hamburg sicher wäre, neben Heidelberg, München und Berlin, und zwar rund um den Globus.
Die Elbphilharmonie, stimmt, die bindet zurzeit ja alle planerischen und monetären Kräfte. Na dann.