Hamburgs größte Schwäche liegt im Bereich Mathematik und Naturwissenschaften. Schleswig-Holstein belegt den ersten Platz bei Integration.
Hamburg/Kiel. Hamburg und Schleswig-Holstein sind beim aktuellen Bildungsmonitor des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in der hinteren Hälfte gelandet. Hamburg belegt Platz 11 der 16 Bundesländer, Schleswig-Holstein Platz 12. Die zum siebten Mal vorgelegte Länderrangliste vergleicht über 100 Indikatoren wie Bildungsausgaben pro Schüler, Ganztagsangebote, Ergebnisse verschiedener Schulleistungstests und Schulabbrecherquoten. Der IW-Bildungsmonitor bescheinigt allen Bundesländern Fortschritte.
Hamburg schneidet nach der am Donnerstag vorgestellten Studie gut im Bereich Akademisierung ab, Schleswig-Holstein belegt den ersten Platz bei der Integration. Auf dem letzten Platz landet das nördlichste Bundesland dagegen bei der Internationalisierung, Hamburgs größte Schwäche liegt im Bereich Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften.
Bildung in Niedersachsen gutes Mittelmaß
Das Bildungssystem in Niedersachsen ist dagegen aus Sicht des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft gutes Mittelmaß. Beim aktuellen Bildungsmonitor der Bundesländer belegt Niedersachsen Rang 6 im Vergleich der 16 Länder. In den beiden Vorjahren war das Land auf Position 5 gelandet. Bei den meisten der 13 untersuchten Aspekte schneidet Niedersachsen durchschnittlich ab, heißt es in der am Donnerstag vorgestellten Studie. Stark ist Niedersachsen bei der internationalen Hochschulkooperation. Studenten machen schneller ihren Abschluss als anderswo, vergleichsweise wenig Lehrlinge schmeißen die Ausbildung. Auf einen Lehrer kommen aber relativ viele Schüler. Die Daten des jüngsten Monitors stammen vor allem aus dem Jahr 2008.
Bremen klettert bei dem Vergleich von Rang 6 auf Rang 5. Sachsen hat laut der Studie das leistungsfähigste Bildungssystem in Deutschland, auf Platz zwei liegt Thüringen. Berlin schneidet am schlechtesten ab.
Das Länderranking ist in der Kultusministerkonferenz und auch bei Bildungsgewerkschaften nicht unumstritten. Kritisiert wird unter anderem, dass soziale Durchlässigkeit und Chancengerechtigkeit zu wenig gewichtet werden. Die zum siebten Mal vorgelegte Länderrangliste vergleicht über 100 Indikatoren wie Bildungsausgaben pro Schüler, Ganztagsangebote, Ergebnisse von Schulleistungstests und Schulabbrecherquoten. Niedersachsen knüpfe nach den Ergebnissen der Studie an die bereits im Vorjahr festgestellten Fortschritte im Bildungsbereich an, sgte Kultusminister Bernd Althusmann (CDU). „Wir investieren seit Jahren überdurchschnittlich in Bildung.“
Weitere Verbesserungen soll es bei der Sprachförderung der Kinder geben, die schon im Kindergartenalter beginnen soll. Vom Sommer 2011 an sollen ferner die Klassen in den Gymnasien und Realschulen um zwei Schüler kleiner werden.
Die schulpolitische Sprecherin der Landtagsgrünen, Ina Korter, warf dem Kultusminister „Schönfärberei“ vor. „In Niedersachsen ist noch eine Menge zu tun, bis wir wirklich in die Spitzengruppe kommen.“ Im Bereich Bildungsarmut sehe der Bildungsmonitor das Land nur auf Platz 8 und bei der Schüler-Lehrer-Relation auf Platz 14. Der Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen, Volker Müller, forderte, die überdurchschnittlich hohe Zahl an Schulabbrechern müsse gesenkt werden. „Als Industrieland ist Niedersachsen auf qualifizierte junge Menschen angewiesen.“