Die Antragssteller plädieren gegenüber ihren Parteikollegen für Neuwahlen und anschließend eine rot-grüne Regierung.
Hamburg. Jetzt gibt es den Widerstand schwarz auf weiß. In der Geschäftsstelle der GAL liegt der erste Antrag aus den Reihen der Basis für die Mitgliederversammlung am 22..August vor, der sich gegen eine Wahl von Christoph Ahlhaus zum Bürgermeister richtet. Während GAL-Chefin Katharina Fegebank jüngst für die Fortsetzung der Koalition warb, fordern die Antragssteller – beide Gründungsmitglieder der GAL – ihre Parteikollegen dazu auf, dagegen und für Neuwahlen zu stimmen.
„Christoph Ahlhaus hat ein konservatives bis reaktionäres politisches Profil“, sagte Peter Schwanewilms, der den Antrag zusammen mit seinem Altonaer Kollegen Aram Ockert eingereicht hat, dem Abendblatt. „Seine Nominierung muss für uns deshalb ein klares Signal dafür sein, dass die CDU sich jetzt wieder konservativer ausrichtet – und uns nicht mehr viel zugesteht.“ Stattdessen werde die CDU zusehen, dass sie die verlorene Stammwählerschaft wiederhole. Warum, so fragen die beiden Autoren in ihrem Antrag, „sollen wir die CDU auf ihrem Weg nach rechts begleiten und diesen damit legitimieren?“
Dass der designierte Bürgermeister Ahlhaus sich am 18. August den GAL-Mitgliedern vorstellen wird, nannte Schwanewilms eine „PR-Veranstaltung“, bei der dieser zeigen könne, was für ein netter Mensch er sei. „Es geht doch nicht um seine Person, sondern um seine politischen Inhalte“, sagte Schwanewilms. Und die seien ganz klar nicht so liberal wie die von Ole von Beust. Ahlhaus werde sich nicht total verbiegen, um den Grünen zu gefallen.
Die Antragssteller plädieren gegenüber ihren Parteikollegen deshalb für Rot-Grün. Zwar sehe der Haushalt dann auch nicht besser aus, doch wenn schon sparen, dann lieber mit der SPD – die habe wenigstens einen Blick für die kleinen Leute, sagte Schwanewilms. Und lies sich noch zu einer kleinen Spitze hinreißen: Bundespolitisch sehe es für die CDU ja auch nicht gut aus – deshalb reize es die Antragsteller, „den nächsten Sargnagel reinzuschlagen“.
Auf dem Antrag finden sich keine weiteren grünen Unterstützer, die beiden Autoren hätten darum aber auch nicht geworben. Er höre an der Basis aber eher skeptische Stimmen zu einem Bürgermeister Ahlhaus , so Schwanewilms. Kreisvorsitzende in Altona ist die Bürgerschaftsabgeordnete Linda Heitmann, sie wolle die Stimmung bei einem Mitgliederabend am Donnerstag testen. „Dann werde ich mich in Ruhe damit auseinander setzen, sagte sie dem Abendblatt.