Der Börsenneuling hat für das zweite Halbjahr 23 neue Ladenverträge abgeschlossen. Kapital dafür kommt aus dem Börsengang.

Hamburg. Das Modeunternehmen Tom Tailor drückt beim Ausbau seines ertragreichen Ladennetzes aufs Tempo. Für das zweite Halbjahr 2010 seien 23 neue Ladenverträge abgeschlossen worden, teilte der Börsenneuling am Dienstag in Hamburg mit. Bislang verkauft Tom Tailor seine Waren in 96 eigenen Läden. Den größten Teil des im zweiten Quartal um 13,6 Prozent auf 70,9 Millionen Euro gestiegenen Umsatzes erwirtschaftet das mit H&M, Benetton und Esprit konkurrierende Unternehmen noch im Großhandel, der jedoch weniger rentabel als die eigenen Filialen ist. „Wir haben durch den Börsengang deutlich an Finanzstärke gewonnen“, sagte Vorstandschef Dieter Holzer. Tom Tailor könne nun wie geplant die Verkaufsflächen ausdehnen, um profitabel zu wachsen.

Die Modehersteller setzen seit einiger Zeit auf den Ausbau ihres Filialnetzes. Auch Deutschlands Marktführer Hugo Boss will die Zahl der eigenen Läden weltweit deutlich erhöhen und damit unabhängiger von den Bestellungen des Großhandels werden. Die 1962 gegründete Marke Tom Tailor bedient mit ihren Kollektionen das mittlere Preissegment.

Im zweiten Quartal fielen wegen des Schuldendienstes erneut Verluste in Höhe von drei Millionen Euro an, vor Jahresfrist hatte das Minus noch zehn Millionen Euro betragen. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erreichte Tom Tailor in den Monaten April bis Juni die Gewinnzone und verbuchte 3,3 Millionen Euro, nach einem operativen Verlust in Höhe von 0,9 Millionen Euro im Vorjahr.

Im laufenden Jahr hat sich der Vorstand einen Umsatzzuwachs von acht bis zwölf Prozent zum Ziel gesetzt. 2009 hatte Tom Tailor 300 Millionen Euro erlöst und dabei einen Nachsteuerverlust von 5,6 Millionen Euro verbucht. Die Profitabilität werde 2010 unter anderem wegen des Schuldenabbaus steigen, stellte das Management in Aussicht.