Ab September werden am Hamburger Flughafen Passagiere gescannt. Allerdings nur, wenn sie nichts dagegen haben. Datenschützer kritisch.

Hamburg. Am Hamburger Flughafen wird ab Ende September ein Körperscanner eingesetzt. Hamburg ist die erste Stadt, in der das Gerät aufgestellt wird. Die Wahl sei auf die Hansestadt gefallen, weil der Scanner bisher in einem Labor in Lübeck getestet wurde und der Hamburger Flughafen der nächste größere sei, sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) der „Bild am Sonntag“. Passagiere könnten selbst entscheiden, ob sie sich scannen lassen wollen. Der Körperscanner zeige auch keine Nacktbilder, sondern lediglich Strichmännchen.

Peter Schaar, Bundesbeauftragter für den Datenschutz, fürchtet dennoch, dass körperliche Behinderungen oder Krankheiten, wie etwa Inkontinenz, im Scanner sichtbar würden. Zudem warnt er davor, Passagiere, die das Scannen verweigern, stärker zu kontrollieren. Persönlichkeitsrechte müssten strikt eingehalten werden, sagte Schaar der „Süddeutschen Zeitung“ (Montag-Ausgabe). Bevor der Scanner in Hamburg aufgestellt wird, sollen Fachleute ihn auf Einladung des Bundesinnenministeriums überprüfen.

Im Oktober 2008 hatte die EU-Kommission den Körperscanner erstmals auf die Agenda gesetzt. In Deutschland war daraufhin eine hitzige Debatte entstanden. Mit den Scannern sollen versteckter Sprengstoff oder Waffen entdeckt werden. In den Niederlanden und Großbritannien werden die Geräte schon eingesetzt. Sie arbeiten nicht mit Röntgenstrahlen, sondern mit Millimeterwellen und sind laut Experten für die Gesundheit unbedenklich. Allerdings geben sie noch zu selten Alarm.