Eine Milliarde Euro sollen dank der von der Bundesregierung aus dem Hut gezauberten neuen Flugticket-Steuer ab 2011 jährlich in die Staatskasse fließen. Da kann man gar nicht kleinlich genug sein: Sogar die Versorgungsflüge auf die Nordseeinseln und die Rundflüge über Hamburg sollen besteuert werden und nicht nur die teuren Mittelstreckenflüge nach Sizilien oder Transatlantiktrips nach Amerika. Auf den Flughäfen und bei den Airlines macht man sich da natürlich Sorgen, dass die Passagierzahlen einbrechen.
Und siehe da: Hilfe scheint in letzter Minute von den Wirtschaftspolitikern und norddeutschen Bundestagsabgeordneten zu kommen. Von Ungerechtigkeit ist die Rede, und tatsächlich werden Ticketpreis und geplanter Aufschlag nicht immer in einer vernünftigen Relation zueinander stehen. Die Schwarzmalerei verfängt allerdings nicht wirklich. Wer sich anschaut, wie die Deutschen in den vergangenen Jahren herumgeflogen sind, kann sich kaum vorstellen, dass eine Gebühr von 13 bis 26 Euro diesem Unternehmungsgeist ein Ende machen wird. Allerdings klingt der Vorschlag aus der Union, die Ticketgebühr weniger willkürlich als vielmehr prozentual zu erheben, vernünftig, zumal das Fliegen immer noch als - kleiner - Luxus gilt.
Über allem steht aber die Staatsräson. Der Haushalt muss konsolidiert, die Verschuldung abgebaut werden. Dafür wird jeder Euro gebraucht.