Ein weiteres Finanzloch im hohen Norden? Die Landesbank HSH Nordbank soll eine Finanzierungslücke von sechs Milliarden Dollar haben.
Hamburg. Einen Tag vor der Veröffentlichung der Stresstest-Ergebnisse sieht sich die HSH Nordbank mit einem Bericht über ein neues Finanzloch von erheblichen Ausmaßen konfrontiert: Durch die aktuelle Schwäche des Euro gegenüber dem Dollar drohe der Landesbank ein zusätzlicher Finanzierungsbedarf in Höhe von bis zu sechs Milliarden Dollar (4,6 Milliarden Euro), heißt es in der Online-Ausgabe des "Manager Magazin".
Auslöser des gestiegenen Finanzbedarfs sind demnach vor allem die überwiegend in Dollar ausgereichten Schiffsfinanzierungen der Landesbank. Seit Ausbruch der Finanzkrise könne sich die HSH Nordbank, wie viele andere Landesbanken auch, am Kapitalmarkt nicht mehr zu akzeptablen Konditionen in Dollar refinanzieren. Deswegen müsse sich die Bank in Euro refinanzieren und die eingesammelten Mittel dann mittels kurzfristiger Swapgeschäfte in Dollar tauschen.
Aufgrund des Wertverfalls der Euro-Währung musste die Bank seit Beginn dieses Jahres dem Magazin zufolge aber einen immer höheren Betrag aufwenden, um ihr Schiffsportfolio zu decken. Der zusätzliche Finanzierungsbedarf liege laut Insidern bei bis zu sechs Milliarden Dollar. Die Bank habe deswegen bereits beim staatlichen Rettungsfonds SoFFin vorgefühlt.
Bei der HSH hieß es dazu, die Euro-Schwäche belaste das Institut zwar tatsächlich. "Wir reden dabei aber überhaupt nicht über eine Größenordnung von sechs Milliarden Dollar", sagte Banksprecher Frank Laurich dem Abendblatt. Der Liquiditätskorridor liege im Plan, es gebe keine überraschenden Finanzlücken und daher sei auch nicht vorgesehen, neue Garantien des SoFFin in Anspruch zu nehmen.
Heute werden die Ergebnisse des europaweiten Banken-Stresstests veröffentlicht. Dabei hat die HSH Finanzkreisen zufolge relativ gut abgeschnitten.