In Hamburg brüteten in diesem Jahr insgesamt 19 Paare, 17 von ihnen erfolgreich. Die Paare zogen nämlich 41 Jungvögel groß.

Hamburg. Hamburgs Weißstörche haben den größten Nachwuchs seit mehr als einem halben Jahrhundert. Sie zogen in diesem Jahr 41 Jungvögel erfolgreich groß. „Das ist das beste Brutergebnis seit 51 Jahren“, sagte Nabu-Storchenbetreuer Jürgen Pelch am Montag in Hamburg: 1959 seien 40 Jungstörche von Hamburg aus gen Süden gestartet. Das gute Brutergebnis sei dennoch kaum ausreichend, um den Bestand zu halten, ergänzte der Experte. Der Grund: Viele Jungstörche verunglückten in Stromleitungen oder erlägen den Strapazen und Gefahren auf dem Zug ins südliche Afrika .

„Daher sind „unsere“ Störche auf steten Zuzug aus Kerngebieten angewiesen, in denen ein Populationsüberschuss herrscht“, sagte Pelch. Insgesamt brüteten in Hamburg in diesem Jahr 19 Paare, 17 von ihnen erfolgreich. 2009 waren es nur 15 Paare mit insgesamt 36 Jungen. Ausschlaggebend für das gute Ergebnis seien unter anderem die Arbeiten der ehrenamtlichen Naturschützer, sagte Pelch: „Störche benötigen zur Aufzucht ihrer Jungen täglich bis zu vier Kilogramm Regenwürmer, Heuschrecken, Frösche und anderes Kleingetier.“ Diese Menge gebe es für sie nur in intakten Lebensräumen mit feuchtem Grasland, Gräben und Teichen wie in den Kirchwerder Wiesen - Hamburgs größtem Naturschutzgebiet.

„Das lockte in diesem Jahr offenbar auch einige Langbeine vom anderen Elbufer an, wo deutlich weniger Storchenpaare als im letzten Jahr gezählt wurden“, sagte Kelch. Aus Schleswig-Holstein gab es bislang keine aktuellen Zahlen. Hier brüten jedes Jahr rund 220 Storchenpaare.