Was die beiden über die verkürzte Schulzeit sagen
Alexandra Keding ist 19, ihre Schwester Karoline ist 18 Jahre alt. Sie gingen während ihrer Schulzeit nie in dieselbe Klasse, machten aber jetzt gemeinsam ihr Abitur. Alexandra paukte neun Jahre dafür auf dem Gymnasium, Karoline acht. Die beiden jungen Frauen vom Gymnasium Bondenwald gehören zum Doppel-Abiturjahrgang.
Als klar wurde, dass die beiden Schwestern infolge der Hamburger Oberstufenreform - von G 9 auf G 8 - zusammen Abitur machen, war das nicht für sie, sondern auch für ihre Eltern zunächst ein großer Schock.
Rückblickend betrachtet wäre die Aufregung nicht nötig gewesen. Denn beide Schwestern haben ihr Abitur glänzend abgeschlossen. Alexandra hat mit der Note 2,1 bestanden, Karoline sogar eine 1,9 hinbekommen. "Irgendwann haben wir bemerkt, dass das gemeinsame Abitur auch Vorteile mit sich bringt. So konnten wir uns zum Beispiel in vielen Fächern gegenseitig helfen", berichtet Alexandra, die Geografie und Biologie als Leistungskurse gewählt hat.
Karoline hingegen hat ihre Abi-Klausuren unter anderem in Deutsch und Mathe geschrieben. Auch sie zieht eine positive Bilanz. So empfand sie es als positiv, dass am Gymnasium alle Schüler der beiden Abiturjahrgänge G 8 und G 9 zusammengewürfelt wurden. "Die anfänglichen großen Unterschiede im Leistungsniveau haben sich schnell gelegt", sagt Karoline, die lediglich einen Kurs im dritten und vierten Semester zusammen mit der Schwester hatte.
Ihre Schulzeit von zwölf Jahren fand Karoline nicht besonders stressig. "Lediglich in der zehnten Klasse mussten wir ziemlich ranrauschen, um Stoff aufzuholen", erinnert sie sich. Alexandra hätte ihr Abitur ebenfalls gern schon nach zwölf Jahren gemacht. "Die elfte Klasse war unnötig, weil da in der Schule nicht viel passiert ist."