Seit Jahren stehen in der Hansestadt zwischen 800 000 und mehr als einer Million Quadratmeter Büroflächen leer. Und die Zahl der bezugsfertigen Büros steigt stetig.
Gleichzeitig suchen immer mehr Menschen bezahlbaren Wohnraum in Hamburg. Rechnerisch entsprechen die leer stehenden Büros 16 000 Drei-Zimmer-Wohnungen mit je 70 Quadratmetern: Wohnraum, der dringend benötigt wird. Doch statt Büros in Wohnungen umzuwandeln, werden weitere Bürotürme gebaut. Denn mittelfristig, so spekulieren die Investoren, lassen sich so weitaus höhere Renditen erzielen. Dieses nur auf den Profit ausgerichtete Handeln ist ökonomisch nachvollziehbar, aber inakzeptabel. Nicht nur die vielen Familien, die Wohnungen suchen, würden von einer Abkehr des Bürobau-Irrsinns profitieren. Auch das Flair in vielen Stadtteilen wäre ein anderes, zögen Singles, Paare und Familien dorthin. Sie würden Restaurants, Kneipen und Einzelhändler nach sich ziehen. Die Stadt muss bei der Bebauung viel kritischer hinschauen und den Wohnungsbau, wo es geht, fördern.