Heute startet in Hamburg wieder eine Volksinitiative - dieses Mal steht allerdings nicht die Schulpolitik, sondern die Energiepolitik im Zentrum des Interesses: Die Initiative "Unser Hamburg - Unser Netz!" will erreichen, dass die Stadt die Versorgungsnetze für Strom, Gas und Fernwärme von den Energiekonzernen E.on und Vattenfall zurückkauft.
Denn im Jahr 2014 laufen die Konzessionsverträge mit den beiden Unternehmen aus - eine einmalige Chance für die Rekommunalisierung der Netze, sagt Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg: "Den notwendigen Umbau der Netze im Sinne der klimapolitischen Forderungen kann nur eine Kommune ohne gewinnorientierte Interessen gestalten." Vorteile ergäben sich auch für die Verbraucher, weil durch den Rückkauf durch die Stadt gerechtere Preise zu erwarten seien.
Bis Ende August 2010 sammeln die Initiatoren aus Umweltorganisationen und des evangelischen Kirchenkreises Hamburg-Ost die 10 000 Unterschriften, die benötigt werden, damit die Volksinitiative zustande kommt. Sollte die Bürgerschaft die Initiative ablehnen, kommt es zu einem Volksbegehren und bei erneuter Ablehnung zu einem Volksentscheid. Bislang gibt es aus der Politik jedoch positive Zeichen: Laut Umweltstaatsrat Christian Maaß (GAL) begrüßt der Senat die Initiative und prüft die Voraussetzungen für einen Rückkauf der Netze.