Die Anwälte der zerstrittenen Parteien sollen zusammenkommen. Dabei wird eine Annäherung angestrebt.
Hamburg. Nach einem ersten Krisengespräch wollen die Gewerkschaft Ver.di und die Vertrauensleute vom Terminal Burchardkai der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) versuchen, ihre Positionen in der kommenden Woche anzunähern. Die Beschäftigten aus dem Hafen hatten sich nicht ausreichend gut von der Gewerkschaft vertreten gesehen und mit Austritten gedroht. Hintergrund ist der Konflikt um eine neue Arbeitsorganisation auf dem Burchardkai, bei dem die Arbeitnehmer durch die Aufnahme der Wochenendarbeit in die Regelarbeitszeit Lohneinbußen hinnehmen sollen. Ver.di hatte diesen Vorschlag als verhandlungswürdig eingestuft, weil betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden sollten.
"Es war eine mehr als zweistündige kontroverse Diskussion. Nächste Woche wollen wir uns wieder treffen", sagte Klaus Hennings, stellvertretender Leiter für das Hinterlandgeschäft des Burchardkais, gestern dem Abendblatt. Nach dem Gespräch, an dem auch Hamburgs Ver.di.-Chef Wolfgang Rose teilnahm, sollen die Anwälte beider Seiten zusammenkommen, um ihre Positionen gegenüber der vom HHLA-Vorstand angerufenen Einigungsstelle auszutauschen. Die Stelle halten die Arbeitnehmer im Konflikt um ihre künftigen Arbeitszeiten nicht für zulässig. "Wir wollen jetzt die Kommission zusammenholen, die den Tarifvertrag über die Arbeitszeiten 1997 geschlossen hat, und dann beraten", sagte Dietmar Stretz, der Fachbereichsleiter Verkehr der Gewerkschaft. "Die Arbeitnehmer sehen bessere Chancen für eine Verhinderung der Einigungsstelle, wenn sich Ver.di ihren Argumenten anschließt." Vor dem Landesarbeitsgericht hat der HHLA-Betriebsrat Beschwerde gegen die Einigungsstelle eingelegt.