Ein Kommentar von Kai Schiller
Die Worte Bernd Hoffmanns waren unmissverständlich: Nach einer Saison voller lautstarker Nebengeräusche stehe jeder und alles beim HSV auf dem Prüfstand. Nicht mehr nur die Qualität auf dem Rasen sei entscheidend, sondern vor allem der Charakter abseits des Spielfelds. Dabei überrascht nicht, dass der HSV nach der verkorksten Vorsaison einen Neustart will. Überraschend ist aber, auf welche Profis die Verantwortlichen des HSV diesmal setzen wollen.
Der Vertrag vom nicht immer pflegeleichten Paolo Guerrero wurde als erstes verlängert, mit dem nicht weniger komplizierten Rafinha vom FC Schalke wurde verhandelt. Extrem überraschend ist aber vor allem, auf welche Profis ganz offenbar nicht mehr gesetzt wird: Torhüter Frank Rost ist nicht mehr die unumstrittene Nummer eins, David Jarolim nicht mehr unumstrittener Kapitän.
Dabei galten ausgerechnet Rost und Jarolim in der turbulenten Vergangenheit nicht nur als Führungsspieler auf dem Platz, sondern vor allem auch abseits desselben. Ob die HSV-Denkmäler ihre Degradierung einfach so hinnehmen, wird abzuwarten sein. Sicher ist nur eins: Ein Frank Rost dürfte sich nicht geräuschlos auf die Bank setzen. Aber Nebengeräusche ist man beim HSV ja längst gewohnt.