Ein Kommentar von Peter Wenig
Am Ende wirkte er nur noch erleichtert. Der Einzug ins Achtelfinale ist nach einem Zittersieg gegen Ghana perfekt - damit bleibt Joachim Löw in der Erfolgsspur.
Dabei schien noch im Februar ein vorzeitiges Ende des gemeinsamen Weges von Bundestrainer Löw und Verbandschef Theo Zwanziger unausweichlich. Zu groß wirkte der Graben nach den in aller Öffentlichkeit gescheiterten Verhandlungen um eine Vertragsverlängerung. Doch angesichts der kaum noch steigerbaren Euphorie um das Nationalteam setzt Zwanziger nunmehr alles daran, den Bundestrainer zu halten. Ist doch aus Joachim Löw, einst im Schatten von Jürgen Klinsmann, der Volks-Jogi geworden. Beliebt wie kein anderer deutscher Trainer. Und entsprechend begehrt auf dem nationalen und internationalen Trainermarkt - gerade durch seine nachgewiesene Expertise in der Förderung von jungen Spielern.
Löw spielt dies im anstehenden Vertragspoker alle Trümpfe in die Hand. Er allein kann die Bedingungen diktieren. Sollte Teammanager Oliver Bierhoff wie erwartet seinen Dienst quittieren, wird sich Löw einen Nachfolger allein seines Vertrauens aussuchen. Auch in Sachen Nachwuchsarbeit wird er entsprechende Machtbefugnisse anmelden. Nicht ausgeschlossen ist dennoch, dass Löw nach der WM seine Mission für beendet erklären wird. Doch die Entscheidung über den Fortbestand der Ehe Löw/DFB liegt jetzt nur noch bei ihm.