Relikt aus Zeiten des CDU-Senats. Die Linksfraktion fordert jetzt eine Abschaffung der Ampeln, die nur auf Knopfdruck funktionieren.

Hamburg. An Hamburger Kreuzungen sind derzeit noch knapp 100 „Bettelampeln“ in Betrieb, bei denen Fußgänger und Radfahrer ihr „Grün“ extra anfordern müssen. Bei diesen Ampeln wechselt das Signal erst dann, wenn ein Fußgänger oder Radfahrer den Taster an dem Ampelmast drückt. Bei den anderen Ampeln wechseln die Signale je nach Zeitplan oder Induktionsschleifen. Seit März 2011 seien 18 der insgesamt 114 „Lichtsignalanlagen mit Anforderungstaster“ abgebaut worden, teilte der Senat auf Anfrage der Linksfraktion mit.

+++ ADFC kritisiert mangelhafte Radverkehrsförderung +++

Die „Bettelampeln“ waren vom CDU-Senat eingeführt worden. Befürworter der Ampeln sehen einen umweltpolitischen Fortschritt in den Anlagen, da Autos auf diese Weise nicht unnötig mit laufenden Motoren warten müssen. Die Linksfraktion hingegen fordert die umgehende Abschaffung der Bettelampeln, weil sie Fußgänger und Radfahrer zu „VerkehrsteilnehmerInnen zweiter Klasse“ mache. Für einen minimalen Zeitgewinn des Autoverkehrs müssten sie einen Ampelumlauf lang warten.

Wie eine Sprecherin der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation bestätigte, seien jedoch keine weiteren Abschaltungen der "Bettelampeln" geplant. Es werde jedoch geprüft, an welchen Stellen man diese Anlagen durch eine andere Variante ersetzten könne.

(epd/abendblatt.de)