Der Abendblatt-Glücksbote beendet seine Tour durch Hamburg auf dem Isemarkt in Harvestehude. Er beschenkte insgesamt 31 Hamburger.
Hamburg. „Das ist der Mann aus dem Abendblatt“, raunte es von allen Seiten. Das Getuschel wurde lauter, je tiefer Herr Lombard in den Isemarkt eintauchte. Vor zwei Wochen schlenderte der Hamburger-Abendblatt- Glücksbote das erste Mal durch die Straßen der Hansestadt und beglückte die Hamburger, sobald er seinen Hut aufsetzte. Am Freitag endete sein Spaziergang durch die Stadtteile am Isemarkt in Harvestehude.
Annerose Zimmermann war am Freitag die erste Glückliche. Die 63-Jährige hat das Hamburger Abendblatt seit 40 Jahren im Abonnement und verfolgte die Aktion jeden Tag. „Heute wollte ich ohnehin auf den Isemarkt“, sagte sie, „und ganz nebenbei mein Glück versuchen.“ Das ist ihr dann ja auch gelungen – ganz unverhofft stand sie vor Herrn Lombard und gewann. Zufällig sagte sie genau vor einem Käsewagen das richtige Codewort „Käse“. „Jetzt gehe ich richtig schick essen“, lachte die Übersetzerin.
+++ Geschenke vom Abendblatt für 31 Hamburger +++
Kristina Steiners war die letzte Abendblatt-Leserin, die bei dieser Aktion ihr Glück im wahrsten Sinne des Wortes selbst in die Hände nahm, als sie Herrn Lombard fest auf die Schulter klopfte. Die 57-jährige Fremdsprachensekretärin kennt die Isestraße wie ihre eigene Westentasche. „Ich wohne hier und wollte den Glücksboten nicht einfach so davonkommen lassen.“ Das Geld spart sie für eine Reise.
Wer austeilt, kann auch einstecken, und zwar eine Menge Komplimente. „Schade, dass nicht mehr Männer so schick angezogen sind wie Sie, Herr Lombard“, sagte eine Passantin am Isemarkt. Das besonders Frauen ein Auge auf den Schauspieler geworfen haben, ist Janis Zaurins, wie der Glücksbote im wirklichen Leben heißt, während der Aktion aufgefallen. „Ich habe viele Komplimente bekommen. Hoffentlich alle ohne Hintergedanken“, lachte der Schauspieler augenzwinkernd.
Wenn er an den Start der Aktion zurückdenkt, „dann ist alles ganz anders gekommen, als ich erwartet hatte“. Der Schauspieler berichtete rückblickend: „Ich dachte, ich würde die ersten Tage eher unscheinbar bleiben. Aber die Abendblatt-Leser haben mich ja sogar an meinen Schuhen erkannt.“ Bei der Umsetzung der Rolle wollte er besonders die freundliche Person und das offene Wesen vom Original-Lombard rüberbringen. „Der Anzug war wie eine zweite Haut, in die ich geschlüpft bin, da verbessert sich direkt die Haltung“, sagte der 40-jährige Schauspieler des Imperial-Theaters. Dass Janis Zaurins die Rolle wie auf den Leib geschnitten ist, beweist der Wiedererkennungswert sogar nach Feierabend. „Letztens in der Kneipe hat einer quer über den Tresen gerufen: Bist du nicht der Glücksbote?“ Herr Lombard ist besonders bei den älteren Hamburgern fest verankert. „Es ist ein Privileg, die Tradition fortzuführen. Es hat mir viel Spaß gemacht, eine so positive Figur zu sein.“ Auf die abschließende Frage, was er mit 100 Euro machen würde, sagte der Schauspieler: „Eine Brille oder Schuhe kaufen. Die Brille, die Herr Lombard trägt, ist übrigens meine private – obwohl sie in den zwei Wochen zur Lombard-Brille geworden ist.“
Bilder und ein Video finden Sie unter www.abendblatt.de/lombard