Hamburg habe es versäumt, die Beatles zum Thema zu machen wie Liverpool. Konzertveranstalter Koopmans droht mit Rückzug.
Hamburg. Der Konzertveranstalter Folkert Koopmans denkt darüber nach, sich mit seiner Firma FKP Scorpio aus Hamburg zurückzuziehen. „In anderen europäischen Städten wird viel mehr für die Musikkultur getan“, sagte Koopmans. Für den ausbleibenden Erfolg seines Beatles-Museums auf der Reeperbahn macht er die Stadt Hamburg mitverantwortlich. Wegen Besuchermangels wird die Erlebniswelt Beatlemania am 30. Juni nach drei Jahren geschlossen .
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„Wenn sich Hamburg Musikstadt nennen will, dann muss die Stadt das auch für sich nutzen“, sagte Koopmans. Der Beatlemania-Betreiber ist verärgert über die mangelnde Bereitschaft der Stadt Hamburg, die Beatles ähnlich zu ihrem Thema zu machen wie die englische Stadt Liverpool. Auf der Hamburger Reeperbahn hatten Paul McCartney, John Lennon, George Harrison und Ringo Starr Anfang der 1960er Jahre mehrere Gastspiele gegeben, ehe sie den Musikolymp erklommen.
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Auch für die Fortsetzung seiner Konzertreihe Hamburger Kultursommer fehlt es Koopmans zufolge an Unterstützung. Der Geschäftsmann würde die Veranstaltung gern vergrößern und mit mehreren Bühnen im Stadtpark fortsetzen.
Was in Hamburg nicht möglich sei, wäre in anderen europäischen Metropolen kein Thema. Große Festivals gebe es auch in den Parks von Amsterdam oder im Londoner Hyde Park. „Warum sollten wir nicht in eine Stadt gehen, in der wir die Unterstützung bekommen, die wir brauchen“, sagte Koopmans. Seit zwei Jahren arbeite seine Firma international, mit Büros in Stockholm und Amsterdam.
Nach 22 Jahren sei der Standort Hamburg „wirtschaftlich zunehmend weniger sinnvoll“ für ihn, sagte Koopmans weiter. Seine deutschen Festivals ließen sich ebenso gut aus der Distanz organisieren.
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Koopmans zählt zu den erfolgreichsten deutschen Konzertveranstaltern. Seit 1997 organisiert er das Hurricane-Festival im niedersächsischen Scheeßel. Groß gemacht habe ihn „ein gutes Programm und die kontinuierliche Arbeit an Verbesserungen“, sagte er.
(dapd)