71 Prozent der Firmen aus Hamburg können laut Umfrage Vermögen anlegen. 3500 Unternehmen im Auftrag der HypoVereinsbank befragt.
Hamburg. Mittelständler aus Hamburg sind in der Breite offenbar deutlich finanzstärker als die kleinen und mittelgroßen Firmen im Bundesschnitt: Während in der Hansestadt 71 Prozent Vermögensanlage betreiben, sind es in Deutschland insgesamt nur 42 Prozent. Dies ist eines der Ergebnisse einer Befragung von mehr als 3500 Unternehmen in der Größenklasse zischen 250 000 Euro und 50 Millionen Euro Jahresumsatz im Auftrag der HypoVereinsbank.
Ein weiteres Resultat der Umfrage: "Die Hamburger Mittelständler wollen ihre Investitionstätigkeit trotz der konjunkturellen Delle stabil halten", sagte Carsten Dieck, Regionalbereichsleiter Kleine und Mittlere Unternehmen (KMU), bei der Vorstellung der Studie in Hamburg. 28 Prozent der Betriebe in der Hansestadt wollen demnach ihre Investitionen in den kommenden zwölf Monaten sogar ausweiten, 62 Prozent planen ein unverändertes Niveau.
Immerhin 35 Prozent der befragten Firmen aus Hamburg fürchten allerdings, dass sich in diesem Zeitraum die Verfügbarkeit von Krediten verschlechtert, bundesweit glauben das nur 27 Prozent. Dieser Unterschied könne mit der speziellen Situation von Wettbewerbern in der Stadt zusammenhängen, sagte Dieck, ohne Namen zu nennen - er dürfte die HSH Nordbank gemeint haben. Generell jedoch seien Bedenken hinsichtlich der Kreditverfügbarkeit unbegründet, so Dieck.
Die HypoVereinsbank jedenfalls habe die Kreditpolitik "auf Wachstum gestellt". In den ersten fünf Monaten 2012 habe die Bank in der Region ein zweistelliges Wachstum im Neugeschäft erzielt. Man verfüge außerdem über die höchste Eigenkapitalquote (16 Prozent) unter den deutschen Banken und sei damit "nachhaltig lieferfähig".
Die HypoVereinsbank befragte die Hamburger Mittelständler auch zu bereits umgesetzten oder geplanten Maßnahmen bei der Nutzung von Energie. Demnach wollen 62 Prozent der Firmen das Lichtmanagement verbessern, 41 Prozent wollen den Fuhrpark optimieren und 40 Prozent im Einkauf auf Ökostrom umstellen - dies tun bundesweit nur 33 Prozent der Betriebe.
Zwar liege der Anteil der Energiekosten am Umsatz eines Unternehmens in Hamburg mit 2,5 Prozent unterhalb des Wertes für Deutschland (3,3 Prozent), was offenbar durch die geringeren Verbreitung der Industrie in der Hansestadt begründet ist. "Wenn man aber weiß, dass die durchschnittliche Unternehmensrendite im Mittelstand bei fünf bis sechs Prozent liegt, wird die Bedeutung des Themas Energiemanagement auch für den Hamburger Mittelstand ersichtlich", sagte Dieck.
Um mehr Expertise auf diesem Gebiet an Kunden vermitteln zu können, hat die HypoVereinsbank eine Kooperation mit der Hamburger Organisation B.A.U.M. (Bundesdeutscher Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management) gestartet.