Wenn Neonazis am 2. Juni ihre Kundgebung “Tag der deutschen Zukunft“ veranstalten, will Hamburgs Erster Bürgermeister eine Gegendemo starten.
Hamburg. Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) ruft zusammen mit einem breiten Bündnis zur Demonstration gegen die am 2. Juni von Neonazis angemeldete Kundgebung "Tag der deutschen Zukunft" auf. Motto: "Hamburg bekennt Farbe - für Demokratie, Toleranz und Vielfalt". Politik, Kultur, Kirchen, Sport, Kammern und Gewerkschaften sowie Migrantenorganisationen sind aufgerufen, am 2. Juni von 11 Uhr an auf dem Rathausmarkt ein Zeichen gegen Neonazis und Fremdenfeindlichkeit zu setzen.
"Unsere Stadt wird den Rechtsextremen zeigen, dass wir für Demokratie und Toleranz einstehen - auf dem Rathausmarkt. Wir werden in einem gemeinsamen Bündnis den Extremisten entgegentreten", sagte Scholz. "Hamburg ist bunt - nicht braun."
Für den 2. Juni haben Neonazis um den Hamburger Thomas Wulff und das NPD-Mitglied Thorsten Schuster eine Kundgebung unter dem Motto "4. Tag der deutschen Zukunft" in der Innenstadt angemeldet. Offensichtlich geht es der in Hamburg eher schwachen rechtsextremen Szene auch darum, hier ihre Kampagnenfähigkeit zu beweisen. Die Sicherheitsbehörden rechnen mit bis zu 1000 Teilnehmern aus ganz Deutschland. Bei der entsprechenden Veranstaltung in Braunschweig waren 2011 rund 750 Rechtsextreme zusammengekommen.
Das "Hamburger Bündnis gegen Rechts", dem 80 Vereine und Initiativen sowie die Linkspartei angehören, hatte bereits Ende März zu einer Gegendemonstration aufgerufen. Um 9.30 Uhr soll ebenfalls am 2. Juni auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz ein Protestzug unter dem Motto "Den Naziaufmarsch stoppen!" starten. (pum)