Die Zahl der Arbeitsplätze in Hamburg, die den erneuerbaren Energien zugerechnet werden, ist weit höher als bislang angenommen. Das ist für die Stadt das erfreulichste Ergebnis einer neuen Branchenanalyse. Es ist jedoch nicht das Wichtigste.
Die Studie, die auf einer Befragung bei 1466 Unternehmen basiert, zeigt vor allem eines: In der Metropolregion Hamburg hat sich eine intensive Arbeitsteilung zwischen Stadt und Land herausgebildet, ohne die der Erfolg der vergangenen Jahre nicht möglich gewesen wäre. Hamburg steuert die zentrale Lage einer Großstadt bei, das Umland in Schleswig-Holstein und in Niedersachsen vor allem die Flächen und die klimatischen Bedingungen, um Kraftwerke zur Nutzung von Wind, Sonnenlicht und Biomasse zu produzieren und sie einzusetzen.
In Hamburg sind mittlerweile fast alle wichtigen Hersteller der Windkraftindustrie vertreten. Und wenn der geplante Ausbau der Offshore-Windparks demnächst richtig in Gang kommt, werden als Basishäfen dafür unter anderem Brunsbüttel und Cuxhaven dienen - Hamburgs Hafen verfügt nicht über die nötigen Flächen. So entsteht an der Unterelbe eine perfekte Symbiose beim Aufbau einer neuen Energieversorgung.
Völlig unverständlich ist deshalb, warum die Hamburger Messegesellschaft fast schon mit der Brechstange versucht, die wichtigste Windkraftmesse der Welt aus Husum an die Elbe zu holen. Hier wird ein Konflikt angezettelt, der jedem gutem regionalen Kooperationsgeist Hohn spricht.