Senat will durch rigorose Maßnahmen Hamburger vor der Spielsucht schützen. Weniger Automaten und geringere Anzahl pro Standort geplant.
Hamburg. Mit einem „Spielhallengesetz für Hamburg“ will die SPD in der Hansestadt Spieler schützen und die Suchtprävention stärken – mit weitreichenden Folgen für die Spielhallen der Stadt: Tritt das Gesetz im Sommer wie geplant in Kraft, werden in den kommenden fünf Jahren mindestens die Hälfte der rund 395 Hamburger Spielhallen schließen müssen. Das berichtet das Hamburger Abendblatt in seiner Sonnabendausgabe. Die Automatenwirtschaft fürchtet, dass durch das neue Gesetz mittelfristig keine der Spielhallen überleben wird.
Und dies sieht das neue Gesetz vor: Gibt es an einem Ort eine Spielhalle, darf im Umkreis von 500 Metern keine weitere Spielhalle betrieben werden. Ausnahmen gelten für die Reeperbahn und den Steindamm, wo im Umkreis von 100 Metern keine weitere Spielhalle betrieben werden darf. Auch wird es keine Mehrfachkonzessionen für einen Standort geben, sodass ein Betreiber nicht mehr mehrere Spielhallen nebeneinander betreiben kann. Auch die Öffnungszeiten werden begrenzt. Von 5 Uhr morgens bis 12 Uhr mittags soll eine Sperrzeit gelten. In einer Spielhalle dürfen nicht mehr als acht Spielgeräte aufgestellt werden. Bisher waren zwölf Geräte erlaubt.
+++ Keine neuen Spielhallen rund um Jugendeinrichtungen+++
Das Personal in den Spielhallen muss künftig regelmäßig geschult werden, um „problematisches und pathologisches Spielverhalten“ frühzeitig erkennen zu können. Zudem muss für jede Spielhalle ein „Sozialkonzept“ entwickelt werden, in dem festgelegt ist, „mit welchen Maßnahmen den sozialschädlichen Auswirkungen des Spiels vorgebeugt werden soll und wie diese behoben werden sollen“. Bisher mussten lediglich Spielkasinos solche Konzepte vorweisen.