So mancher Privatanleger, der in den vergangenen Jahren sein Geld in Aktien eines deutschen Solarunternehmens steckte, tat das nicht nur in der Hoffnung auf einen rasanten Kursanstieg angesichts der scheinbar glänzenden Zukunftsperspektiven dieser Zukunftstechnologie. Hinzu kam das Motiv des "nachhaltigen" Investments mit gutem Gewissen.

An diesem Gedanken ist zwar noch immer nichts falsch. Aber nachhaltig im rein finanziellen Sinn war die Kaufentscheidung nicht. Mehrere der einstigen Hoffnungsträger sind heute insolvent, bei anderen haben die Aktien über die zurückliegenden fünf Jahre ihren Wert nahezu vollständig eingebüßt - Beispiel Conergy.

Verluste dieser Größenordnung rufen Erinnerungen an den Untergang des Neuen Marktes wach. In dessen Blütezeiten waren Aktien einiger Branchen, allen voran Internet- und Telekommunikationstitel, nahezu blind gekauft worden. Doch schon kurz danach, in den Jahren 2000 und 2001, waren Kursabstürze im hohen zweistelligen Prozentbereich hier eher die Regel als die Ausnahme.

Seriöse Börsenexperten raten daher dringend davon ab, größere Teile des zur Verfügung stehenden Anlagebetrages in sehr ähnliche Titel zu stecken. Eine breite Streuung, thematisch wie regional, ist die einzig wirksame Vorsorge gegen derart drastische Einbußen. Speziell im Fall der deutschen Solarfirmen kommt noch etwas hinzu: Dass ihre Perspektiven stark von Entscheidungen über staatliche Fördergelder abhängen, war immer klar. Und wer kann Politiker schon einschätzen?