Obwohl Passagiere mittlerweile in fast allen Hamburger Bussen ihre Karte beim Fahrer vorzeigen müssen, kontrolliert der HVV weiterhin streng.

Hamburg. Seit Beginn des Monats müssen die Passagiere der Busse im HVV-Netz in der vorderen Tür beim Fahrer einsteigen und ihre Fahrkarte vorzeigen. Die erste Bilanz der Hochbahn ergab, dass der Verkauf der Karten im Bus um bis zu 15 Prozent gestiegen ist. Dennoch schickt der HVV verstärkt Prüfpersonal zum Kontrollieren in die Busse. "Es geht natürlich nicht, dass nur unsere Busfahrer für die Prüfung der Fahrkarten verantwortlich sind", sagt Gisela Becker, Sprecherin des Hamburger Verkehrsverbundes. "Außerdem sind auch nur kurze Sichtkontrollen möglich. Eine aussagekräftige Schwarzfahrerquote können wir nur durch Kontrolleure ermitteln."

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Seit 2011 führt der Verkehrsverbund eine Prüfoffensive durch. Grund war unter anderem, dass auf einigen Buslinien mehr als zehn Prozent der Passagiere ohne Fahrkarte unterwegs waren. Die derzeitigen Kontrollen sind nun ausschlaggebend dafür, ob in Zukunft auch in den stark frequentierten Bussen der Linien "4" und "6" die Karten permanent vom Fahrer kontrolliert werden sollen. "Nur bei den Doppelgelenkbussen der Linie 5 wird diese Umstellung unwahrscheinlich sein", sagt Gisela Becker. Hier könnte sich die Fahrzeit aufgrund der vielen Fahrgäste bei Kontrollen verzögern.

Das Empfinden einiger Passagiere, in Hamburgs U-Bahn werde derzeit öfter kontrolliert, kann Hochbahn Sprecherin Maja Weihgold nicht bestätigen. "Wir haben ein besonderes Prüfkonzept, bei denen in einigen Monaten eher die Bereiche in der City, in anderen Monaten eher die Randbereiche kontrolliert werden", so die Sprecherin. "Da drängt sich bei manchem der Eindruck auf, dass zeitweilig in einigen Bereichen öfter kontrolliert wird als in anderen."