Deutschlands führende Reederei Hapag-Lloyd hat sich im vergangenen Jahr beachtlich geschlagen. Unter dem Strich steht zwar ein Verlust für 2011, doch der ist erheblich geringer als etwa das Defizit bei der weltgrößten Linienreederei Maersk. Der Preiskampf zwischen Maersk und dessen Rivalen MSC hatte 2011 die gesamte Branche in Mitleidenschaft gezogen.
Für Hapag-Lloyd zeichnen sich jetzt erfreulichere Perspektiven ab. Sollten die bereits vollzogene und die noch geplanten Erhöhungen der Containertransportpreise tatsächlich halten, kommt das Unternehmen in eine komfortable Situation. Angesichts der Krisen, die den Schifffahrtsmarkt seit 2008 erschüttern, hat die Reederei ihre Kosten deutlich gesenkt. Das wird sich in Gewinnen niederschlagen, sofern die Transportpreise wieder ein vernünftiges Niveau erreichen.
Gute Profite sind die Voraussetzung dafür, die Anteilsverhältnisse bei Hapag-Lloyd zu optimieren. Die noch verbliebenen Anteile des früheren Mutterkonzerns TUI könnten an die Börse gebracht werden. Und der Anteil der Stadt Hamburg an der Reederei, der zunächst auf 37 Prozent steigen soll, muss wieder zurückgeführt werden. Auf längere Sicht ist eine so hohe öffentliche Beteiligung an dem Unternehmen nicht akzeptabel.
Starke Investoren aus der Privatwirtschaft allerdings lockt man am besten mit guten Gewinnen. Es wird höchste Zeit, dass sich Hapag-Lloyd nach Jahren der Unruhe im Unternehmen selbst und am Schifffahrtsmarkt wieder vornehmlich aufs Geldverdienen konzentrieren kann.