SPD im Stadtteil droht Bezirksamtsleiter Sevecke mit Abwahl.
Stellingen. Der politische Widerstand gegen die Schließung des Kundenzentrums in Stellingen zum April dieses Jahres wird größer. "Neben dem Bezirksamt ist es auch in der Verantwortung des Senats, elementare Dienstleistungen der Stadt Hamburg in den Stadtteilen sicherzustellen", sagt Stefanie Könnecke, stellvertretende GAL-Fraktionsvorsitzende. Für ihre Fraktion sei eine regionale Ausrichtung ein wichtiger Baustein für eine bürgernahe Verwaltung. Der bezirkspolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion,Dennis Gladiator, fordert den Senat auf, die Entflechtung der Verwaltung und den Abbau von Doppelzuständigkeiten innerhalb der Fachbehörden voranzubringen, statt bei der bürgernahen Verwaltung vor Ort zu sparen. "Das spart nicht nur Geld, sondern stärkt vor allem auch die Bezirke."
"Wir haben im Wahlprogramm den Erhalt des Kundenzentrums beschlossen. Daran ist der Bezirksamtsleiter politisch gebunden", sagt Khalil Bawar, Vorsitzender der SPD Stellingen. Er droht sogar mit einer Abwahl von Eimsbüttels Bezirksamtsleiter Torsten Sevecke. Vor allem für die älteren Bürger seien die längeren Wege zum Kundenzentrum an den Grindelberg unzumutbar.
Wie berichtet, hat der Bezirksamtsleiter beschlossen, die sechs Stellinger Kundenzentrumsmitarbeiter auf die beiden verbleibenden Standorte am Garstedter Weg und am Grindelberg zu verteilen. Zudem werde der Standort am Grindelberg vergrößert. Die Verwaltung hatte, so Bezirksamtsleiter Torsten Sevecke, von der Bezirksversammlung den Auftrag erhalten, einen möglichen Zusammenschluss der Kundenzentren Stellingen und Lokstedt an einem Standort bei Hagenbecks Tierpark zu planen. Diese Pläne seien noch nicht vom Tisch. Dafür fehlen allerdings die finanziellen Mittel. Sevecke versichert: "Der Standort Lokstedt bleibt im Moment erhalten." Das Stellinger Bürgerkomitee plant für den 20. März um 18 Uhr eine Demonstration gegen die Schließung ihres Kundenzentrums vor dem ehemaligen Ortsamt.