Die Sozialbehörde plant harte Einschnitte bei Hamburgs führendem städtischen Beschäftigungsträger, der Hamburger Arbeit (HAB).

Hamburg. Die Hamburger Sozialbehörde plant harte Einschnitte bei Hamburgs führendem arbeitsmarktpolitischer Dienstleister, der Hamburger Arbeit-Beschäftigungsgesellschaft mbH (HAB). Auf Grund veränderter Rahmenbedingungen sei das städtische Unternehmen in erhebliche wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten, erklärte die Sozialbehörde am Montag. Da das Unternehmen in der bisherigen Größe nicht weiter bestehen könne, müsse auf einen Kernbereich reduziert werden. Die bisherigen Projekte der HAB sollen überwiegend an andere Träger übergeben werden. Die betroffenen Beschäftigten sollen von den neuen Trägern übernommen werden.

„Wir wollen die HAB auf Kernfunktionen ausrichten, die arbeitsmarktpolitisch einen direkten Nutzen bringen und betriebswirtschaftlich ein kostendeckendes Handeln ermöglichen“, erklärte Staatsrat Jan Pörksen. Die erhebliche Verkleinerung der HAB sei für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen schmerzhaft. "Alle Beteiligten wissen aber auch, dass der Anpassungsprozess unvermeidlich ist." Für die Mitarbeiter der HAB, die weder in der zukünftigen Kern-HAB beschäftigt sein werden, noch im Rahmen des Projektübergangs auf andere Träger ihre Aufgaben zukünftig bei einem Dritten wahrnehmen können, wird eine Transfergesellschaft angestrebt.

Der Behördenmittelung zufolge wird HAB das Programm „40 flankierende SozialbetreuerInnen“ - eine spezielle Beratung - und die Schuldnerberatung weiterführen. Auch im Bereich der Schulessenversorgung sowie beim Fahrradhaus in Bergedorf bleibt die HAB der Mitteilung zufolge aktiv. Aus dem Geschäftsfeld der Durchführung von Arbeitsgelegenheiten werde sich die HAB hingegen zurückziehen, erklärte die Behörde. Angestrebt werde, die derzeit von der HAB verwalteten 694 Plätze für Arbeitsgelegenheiten (AGH) an andere Träger zu übertragen.

Die Hamburger Arbeit-Beschäftigungsgesellschaft mbH (HAB) ist ein städtisches Unternehmen, das seit 1983 als führender arbeitsmarktpolitischer Dienstleister der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH) agiert. Die HAB und ihre Tochtergesellschaft HAB Service GmbH beschäftigen derzeit rund 190 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Ziel, arbeitslose Menschen wieder in Beschäftigung zu bringen.

Mit der Reform der Sozialhilfe und dem Inkrafttreten des Sozialgesetzbuchs II im Jahr 2005 veränderte sich die Geschäftsgrundlage der HAB dramatisch. Zahlreiche wichtige Geschäftsfelder fielen in den darauffolgenden Jahren weg. Zudem sank der Umsatz der HAB auf etwa ein Viertel.