In der Antwort auf eine Kleine Anfrage von Ole Thorben Buschhüter (SPD) wird deutlich, wie unpünktlich die Züge auf der beliebten Strecke sind.

Hamburg. Erst vor wenigen Tagen saßen Passagiere stundenlang in einem liegengebliebenen Zug der R 10, nun gibt es offizielle Zahlen zur Unpünktlichkeit auf der Strecke Hamburg-Ahrensburg-Bad Oldesloe-Lübeck: Im Durchschnitt erreichen die R-10-Züge nur eine Pünktlichkeit von 88,2 Prozent, der absolute Tiefpunkt war im November 2011 mit einer Pünktlichkeit von nur 76,2 Prozent. Dies geht aus einer Kleinen Anfrage des Wandsbeker SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Ole Thorben Buschhüter hervor.

Für die Pünktlichkeit auf dieser Strecke gelte jedoch ein Zielwert von 95 Prozent. Dabei ist Pünktlichkeit im regionalen Schienenpersonennahverkehr ohnehin eine relative Größe: Dort gilt schon jeder Zug, der fünf Minuten zu spät ist, als pünktlich, während im übrigen HVV eine Abfahrt bereits ab drei Minuten als verspätet gilt.

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"Die Statistik führt vor Augen, wovon die R 10-Fahrgäste fast jeden Tag ein Lied singen können: Zugausfälle und Verspätungen sind bei der R 10 leider keine Seltenheit, die Strecke und noch mehr der Hamburger Hauptbahnhof sind am Limit", sagt der Abgeordnete Buschhüter. "Bereits kleinste Störungen führen zu Verspätungen, die sich dann auch auf die nachfolgenden Fahrten auswirken."

Weil die Strecke der R 10 trotz häufiger Verspätungen jedoch stark frequentiert ist, soll der Bau einer neuen S-Bahn-Linie Entlastung bringen.

Die geplante S 4 zwischen Hamburg und Bad Oldesloe soll bis Ahrensburg auf zwei eigenen Gleisen und bis Bargteheide auf einem eigenen Gleis fahren soll. "Durch die S4 auf weitestgehend eigenen Gleisen können langsame und schnelle Verkehre auf der Strecke Hamburg-Lübeck voneinander getrennt werden. Dies wird deutlich mehr Kapazität schaffen und die Betriebsqualität erhöhen", so Buschhüter. Für Hamburg und Schleswig-Holstein habe das Projekt S 4 mittlerweile höchste Priorität. In diesen Tagen soll der Auftrag für die so genannte Vorentwurfsplanung zum Bau der S 4 erteilt werden.

Die Fahrgäste der R 10 sammeln ihre Verspätungsberichte übrigens inzwischen im Internet