Aufgrund der Minustemperaturen fallen bei vielen Autos die Batterien aus. Am Dienstag hatte der ADAC kaum noch Kapazitäten.

Hamburg. Die eisigen Temperaturen machen vielen Autofahrern zu schaffen. Es kam zu zahlreichen Pannen auf Hamburgs Straßen. Das Problem: Viele Autobatterien fallen bei Minusgraden aus. Der ADAC musste jetzt deshalb mehr als doppelt so oft ausrücken wie an normalen Tagen.

+++ Wenn die Autobatterie Probleme macht +++

"Im Durchschnitt haben wir rund 682 Pannen pro Tag. Am Montag waren es hingegen 1469 Einsätze in Hamburg", sagt ADAC-Sprecherin Bettina Schmidt. "49 Fahrer von uns waren unterwegs, das ist das absolute Maximum. Dennoch kam es zu langen Wartezeiten, weil die vielen Pannen nicht schneller zu bewältigen waren." Autofahrer mussten zum Teil mehrere Stunden auf Hilfe warten, auch die Telefonleitungen beim ADAC waren für einige Zeit überlastet. Mittlerweile haben ADAC-Kunden auch die Möglichkeit, Hilfe über das Internet anzufordern. Auch diese Mails mussten von den ADAC-Mitarbeitern abgearbeitet werden. Am Dienstagnachmittag konnte der Pannendienst aufgrund akuter Überlastung keine weiteren Aufträge annehmen.

+++ Darf man Diesel bei Kälte mit Benzin mischen? +++

Bei rund 90 Prozent der Pannen war ein Aussetzen der Autobatterien aufgrund der Minusgrade die Ursache. "Bis vor kurzem hatten wir noch viele Autobatterien, die wir tauschen konnten", sagt Bettina Schmidt. "Aber so langsam werden auch diese knapp." Probleme mit dem Dieselkraftstoff, der bei extremer Kälte beginnt auszuflocken, habe es in Hamburg noch nicht gegeben.

Anders sieht es hingegen in einigen Teilen Mecklenburg-Vorpommerns aus, in denen Temperaturen von - 28 Grad Celsius verzeichnet wurden. Bei diesen Temperaturen beginnen sich Flocken im Dieselkraftstoff zu bilden, die den Filter im Motor verstopfen. "Die DIN-Norm schreibt vor, dass wir Treibstoff herstellen müssen, bei denen es bei bis zu minus 20 Grad Celsius keine Probleme gibt", sagt Shell-Sprecherin Cornelia Wolber. "Bei unserem Kraftstoff gibt es sogar bis minus 22 Grad Celsius keine Probleme. Aber wenn es noch kälter wird, dann kann man nichts tun." Shell empfielt Autofahrern deshalb, ihre Fahrzeuge in Garagen oder an beheizten Orten abzustellen, um Probleme mit dem Kraftstoff zu verhindern.

Unabhängig vom Wetter geht aus der aktuellen ADAC-Pannenstatistik hervor, dass im vergangenen Jahr die Zahl der Einsätze in der Metropolregion Hamburg um drei Prozent zurückgegangen sind. 87 Pannenhelfer mussten sich um 149.105 HIlferufe kümmern. Die häufigste Ursache für Pannen, zu denen die Straßenwacht gerufen wurde, waren defekte oder leere Batterien. Als störanfällig erwiesen sich Zündanlagen. Dritthäufigster Pannengrund waren Probleme mit Reifen.

Aber nicht immer, wenn der ADAC gerufen wurde, lag es an einem Defekt am Auto: Über 99.000 Autofahrer brauchten beispielsweise Hilfe, weil sie sich ausgesperrt hatten. In rund 157.000 Fällen half der ADAC am Unfallort, sicherte die Straße ab oder leistete erste Hilfe.