Hamburg. „Kiez“ – so nennen die Hamburger liebevoll ihre 930 Meter lange Reeperbahn und die umliegenden Straßen im Stadtteil St. Pauli. Tausende Besucher aus aller Welt zieht es vor allem am Wochenende dorthin, unzählige Junggesellenabschiede werden in dem berüchtigten und schrillen Vergnügungsviertel gefeiert. Erotik, Hafenromantik und Amüsierviertel – viele Geschichten erzählen von der Reeperbahn. Doch sie ist heutzutage weit mehr als nur „Sündige Meile“ mit leicht bekleideten Damen, die sich an Stangen räkeln. Kneipen mit Kultstatus, Discos und Restaurants reihen sich aneinander, in mehreren Theatern erwartet die Besucher ein abwechslungsreiches Kulturprogramm. Im Operettenhaus waren schon Musical-Erfolge wie „Cats“ oder „Mamma Mia!“ zu sehen.

Das Zentrum der Rotlicht-Szene auf dem „Kiez“ ist eine kleine Seitenstraße nahe des legendären Polizeireviers Davidwache. Auf der Herbertstraße präsentieren sich Prostituierte in Schaufenstern, für Frauen ist der Zutritt strengstens verboten. Schon Hans Albers schwärmte von der Reeperbahn nachts um halb eins, die Beatles begannen in der Nebenstraße Große Freiheit ihre Karriere. Davon berichtet das Museum „Beatlemania“. Die britische Zeitung „The Guardian“ zählte den Stadtteil St. Pauli zu den fünf lebenswertesten Plätzen der Welt. (dpa)