Bei vier Frauen in Hamburg wurden die Billig-Brustimplantate des französischen Herstellers PIP bereits ausgetauscht. 180 Frauen sollen betroffen sein. Für Dienstag werden endgültige Zahlen erwartet.

Hamburg. 180 Frauen bekamen in Hamburg nach Angaben von Medizinern die Billig-Brustimplantate des französischen Herstellers PIP eingesetzt. "Ich kenne vier Fälle, in denen die Implantate schon ausgetauscht wurden“, sagte die Hamburger Landesvorsitzende der Deutschen Gesellschaft der plastischen, rekonstruktiven und ästhetischen Chirurgen, Regina Wagner. Die Hamburger Gesundheitsbehörde konnte das noch nicht bestätigen. Sie hatte Anfang der Woche eine vorläufige Zahl von 128 Betroffenen genannt. Es werde aber damit gerechnet, dass es noch mehr seien, sagte ein Sprecher. Die Abfrage bei den Ärzten in der Hansestadt dauere noch bis Montag an, mit einem endgültigen Ergebnis sei erst am Dienstag oder Mittwoch zu rechnen.

Ein Zusammenhang zwischen den Silikonkissen und Krebs wird befürchtet, bewiesen ist er aber nicht. „Es gibt keinen Grund, jetzt panisch zu werden“, sagte Wagner. Frauen, die solche Billig-Brustimplantate erhalten hätten, sollten sich an ihren Arzt wenden. „Wir hatten schon sehr viele Anfragen“, berichtet die Medizinerin. Die meisten großen Kliniken in der Hansestadt hätten jedoch keine Implantate von der Firma PIP verwendet.

Weltweit sollen zwischen 400.000 und 500.000 Frauen minderwertige Silikonkissen von PIP bekommen haben. In Deutschland hatten Experten Frauen zu einer Entfernung der Implantate geraten. Auch ohne Risse könnte gesundheitsgefährdendes Silikon austreten, hatte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte mitgeteilt.