Ein Kommentar von Alexander Laux
Keine Frage: Der deutschen Nationalmannschaft ist der bisher beste Start aller Teams in die WM-Endrunde geglückt. Das erste Etappenziel von Joachim Löw, in der DFB-Auswahl und im Umfeld eine positive Stimmung zu erzeugen, ist damit geschafft und abgehakt. Nach den - gerechtfertigten - Lobeshymnen arbeitet der Bundestrainer im internen Kreis intensiv daran, der Mannschaft ihr Selbstbewusstsein und ihre Leichtigkeit zu bewahren, ohne dass diese in Selbstüberschätzung umschlägt.
Jetzt aber schon vom Halbfinale oder gar dem Finale am 11. Juli zu sprechen, verklärt den Blick auf die Realitäten völlig. Noch steht die erste Prüfung für die deutsche Defensive aus, noch musste sich die mit großem Potenzial ausgerüstete Offensive nicht gegen clevere Abwehrspieler durchsetzen. Das Spiel gegen Serbien ist dabei nur ein nächster Schritt.
Wer den Spielern zuhört, glaubt ihnen, dass sie diese Denkweise des Bundestrainers mittragen. Täuscht der Eindruck nicht, könnte dieser deutsche Realismus eine nicht zu unterschätzende Waffe auf dem Weg zu großen Taten sein. Schließlich will die DFB-Elf nicht vorzeitig in Schönheit sterben. Denn, Achtung, Weisheit: Je länger ein Turnier dauert, desto mehr zählen Ergebnisse.