Bei dem Wettkampf ging es unter anderem um Wattfußball, Wattvolleyball, Watthandball, sowie dem finalen „Tampentrecken“ – also Tauziehen.

Brunsbüttel. Auch Petrus mag die „Schlammschlacht“ von Brunsbüttel: Er sorgte dafür, dass keine Wolke den Blick auf die „Wattolümpiade 2010“ versperrte. Bei strahlendem Sonnenschein trafen sich am Sonntag vor dem Brunsbütteler Elbdeich (Kreis Dithmarschen) rund 500 matsch-begeisterte Sportler. Die liebevoll „Wattlethen“ genannten Wettkämpfer stritten zum Gaudi tausender Besucher in merkwürdigen Sportarten nicht nur um den „Olümpiasieg“, sondern traditionell auch für einen guten Zweck. Mit den Erlösen des Spektakels von bislang mehr als 100 000 Euro wurden gemeinsam mit der Krebsgesellschaft Schleswig-Holstein unter anderem Krebsberatungsstellen eingerichtet.

Watt-Spektakel gibt es entlang der Nordseeküste viele, aber es gibt nur eine „Wattolümpiade“, sagt Organisator Michael Behrendt. Zum siebten Mal trafen sich in diesem Jahr Mannschaften und Einzelkämpfer aus der Region, aber auch aus Bayern und Hessen sowie aus Belgien, Dänemark und Italien, um unter dem Banner mit den fünf olümpischen Rettungsringen mit zu matschen. Dabei ging es unter anderem um Wattfußball, Wattvolleyball, Watthandball, sowie dem finalen „Tampentrecken“ – also Tauziehen – und dem „Aal“-Staffellauf – nicht mit echten Fischen, sondern mit Aal-„Dummies“: Ein glitschiger Fahrradschlauch gefüllt mit mild duftendem Basmati-Reis und einem kleinen Vibrator als „Kopf“, der dem künstlichen Fisch während des Rennens Leben einhaucht.

JÄHRLICHE SCHLAMMSCHLACHT

Trotz des hochsommerlichen Wetters konnten die Wattlethen am Wettkampftag auf einen Sonnenschutz verzichten: Sie verbargen ihre lichtempfindliche Haut unter einer dicken Schlammpackung. Im Gegensatz dazu waren bei den Besuchern hohe Lichtschutzfaktoren gefragt. Auf einem Deich gibt es nämlich keine schattigen Plätzchen, und vor dem Stand des Eisverkäufers schwitzten die Menschen in einer teilweise bis zu 50 Meter langen Schlange.

Mit Ausnahme des Schlamms war die Wattolümpiade übrigens ein sauberes Spektakel: Auf Plastikbecher für die Getränke mussten 50 Cent Pfand bezahlt werden. Das Ergebnis: Es lag tatsächlich kein Müll auf dem Deich.