Gerade Schwachen und Kindern müsse mehr Liebe und Achtung entgegengebracht werden, forderte Bischöfin Maria Jepsen am Karfreitag.

Hamburg/Lübeck. Bischöfin Maria Jepsen hat religiös begründete Gewalt scharf verurteilt. „Es ist erschreckend, wie Menschen sich anmaßen, aus religiösen Beweggründen heraus das Leben anderer zu bedrohen und zu zerstören“, sagte die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck am Karfreitag bei einem Gottesdienst in der Hauptkirche St. Michaelis. Als Beispiele nannte sie die Auseinandersetzungen um die Mohammed-Karikaturen sowie die Zerstörungen christlicher Kirchen in Asien und Afrika. „So werden weltweit vor allem Christen bedroht und verfolgt, ermordet, so viele wie noch nie“, beklagte Jepsen.

Häufig schlage Minderheitskirchen Hass entgegen, weil sie als Vorboten Europas oder der USA gesehen würden. Den Christen werde Böses unterstellt. „So ganz fremd ist uns das leider nicht, in umgekehrter Weise“, sagte die Bischöfin. Dennoch seien Christen stets dazu aufgerufen, Böses nicht mit Bösem zu vergelten. Auch Jesus habe durch sein Auftreten die Mächtigen verunsichert und Misstrauen erregt.

Am Vormittag hatte Jepsen am Ökumenischen Kreuzweg in Lübeck teilgenommen, gemeinsam mit Erzbischof Werner Thissen. Dabei berief sie sich auf die Bergpredigt mit ihren klaren Aufrufen zu Nächstenliebe, Fremdenliebe und Feindesliebe. Gerade Schwachen und Kindern müsse mehr Liebe und Achtung entgegengebracht werden, forderte die Geistliche.