Die Zahl der Erwerbslosen in Hamburg erhöht sich im Januar um 8,1 Prozent. Höchster Stand seit April 2007. Besonders Jugendliche sind betroffen.

Hamburg. Die Wirtschaftskrise macht sich nun auch auf dem Hamburger Arbeitsmarkt voll bemerkbar. Konnte die Hansestadt zuletzt noch dem generellen Bundestrend trotzen, so stieg die Zahl der Erwerbslosen zu Jahresbeginn erheblich an, wie die Agentur für Arbeit mitteilte. Im Januar waren 83.426 Menschen ohne Job - 6272 mehr als im Dezember 2009. Das entspricht einem Plus von 8,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat (Januar 2009) ergibt sich sogar ein Plus von 9,5 Prozent. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,7 Prozentpunkte auf 9,1 Prozent. Die Arbeitslosigkeit bewegt sich damit in der Hansestadt auf dem höchsten Stand seit April 2007.

Auch bundesweit gingen die Erwerbslosenzahlen deutlich nach oben. In Deutschland stiegen sie um 342.000 auf 3,617 Millionen. Bundesweit liegt die Arbeitslosenquote damit bei 8,6 Prozent.

Besonders heftig haben derzeit Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren unter der Flaute auf dem Hamburger Arbeitsmarkt zu leiden. Bei ihnen erhöhte sich die Zahl der Erwerbslosen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 13,4 Prozent. Generell sind auch mehr Männer als Frauen vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen, wie der Chef der Hamburger Agentur für Arbeit, Rolf Steil, betonte. Erfreulich ist nach Steils Worten lediglich die Entwicklung bei den Langzeitarbeitslosen, bei denen im Januar kein Anstieg zu verzeichnen war. "Hier wirkt gute Förderung und Integration", sagte Steil.

DIE 200 GRÖSSTEN ARBEITGEBER DER STADT: WER STELLT EIN, WER BAUT AB?

Zuletzt hatte es eher positive Meldungen vom Hamburger Arbeitsmarkt gegeben. So hatten zahlreiche Unternehmen aus der Hansestadt die Kurzarbeit beendet und waren zu den normalen Arbeitszeiten zurückgekehrt. Nach dem Kupferhersteller Aurubis (früher Norddeutsche Affinerie) und dem Mittal-Stahlwerk hatte auch die Beiersdorf-Tochter Tesa die Kurzarbeit für die 400 Arbeiter im Harburger Werk auslaufen lassen. Gleichzeitig nahm der Klebstoffhersteller eine Arbeitszeit- und Gehaltskürzung für die 600 Mitarbeiter in der Firmenzentrale zurück.

In Schleswig-Holstein stieg die Arbeitslosenzahl noch deutlicher als in Hamburg. Sie erhöhte sich um 11.400 oder 10,6 Prozent auf 119.500, sagte Jürgen Goecke, Chef der Regionaldirektion Nord in Kiel. „Insbesondere die Tourismusregionen an Nord- und Ostsee haben im Januar – wie in jedem Jahr – besonders hohe Zuwächse bei der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen“, so der Nord-Chef weiter.