Ihr plötzlicher Einstieg in die Hamburger Antiquitäten- und Auktionshaus-Szene im Januar sorgte für Wirbel. Da kaufte Silvia Wanagat (53),

Ihr plötzlicher Einstieg in die Hamburger Antiquitäten- und Auktionshaus-Szene im Januar sorgte für Wirbel. Da kaufte Silvia Wanagat (53), Unternehmerin aus Köln, überraschend Deutschlands ältestes Auktionshaus Schopmann am Speersort. Nach nur sechs Jahren hatte der vorherige Eigentümer, der Hamburger Kaufmann Lars Axendorf (39), das 1823 gegründete Traditionsunternehmen, das auch Nachlässe von Prominenten wie Inge Meysel, Stargeiger Helmut Zacharias und Hans Albers versteigerte, übergeben.

Mit der neuen Chefin kommt neuer Wind in das Geschäft, das auf 1700 Quadratmetern antike Möbel, Porzellan, Schmuck und Gemälde verkauft und mehrfach im Jahr zu Sonder-Auktionen einlädt (nächste vom 24. bis 27. November mit dem Nachlass der Lübecker Kunsthandlung Peter Nitsche). "Der Kauf kam für mich in einer neuen Lebensphase", erzählt Silvia Wanagat. Die Tochter einer Unternehmerfamilie aus Köln mit einem Betriebswirtschaftsstudium und langer Erfahrung als selbstständige Industriereinigungs-Unternehmerin (600 Angestellte) hatte gerade ihre Tochter zur Ausbildung nach Dresden geschickt und saß allein auf ihrem sanierten Bauernhof in der Eifel. Da erzählte ihr ein Freund vom möglichen Kauf des Auktionshauses. "Ich habe gleich zugegriffen, weil mich Antiquitäten, insbesondere altes Porzellan, schon immer begeistert haben und ich Schopmann als eine neue Herausforderung meiner Unternehmertätigkeit sehe", sagt die große Pferdeliebhaberin, die nun in der Nordheide lebt. Und weil Silvia Wanagat viel für Tradition übrig hat, feiert sie morgen mit 210 geladenen Gästen im Literaturhaus den 185. Geburtstag des Auktionshauses Schopmann. Ehrengast ist Volker Lechtenbrink.